Um ganz ehrlich zu sein: Ich finde keinen guten Grund, warum man im Hard Rock Café in Köln essen sollte: Burger gibt es in der Zwischenzeit überall, laute Musik ist nicht mein Ding, US-amerikanische Kultur ertrage ich nur in Grenzen, und Restaurantketten mag ich nicht. Im Rahmen einer Marketing Aktion bekam ich aber vor Weihnachten einen Gutschein für eine Hauptspeise und ein alkoholfreies Getränk im Kölner Hard Rock Café geschickt. Also dachte ich: Ich probier’s mal aus. Und um nochmals ehrlich zu sein: Der Fiesta Burger und die Fritten waren ausgesprochen gut.
Wir waren dort extra an einem Sonntagnachmittag eingekehrt.
- hatte ich gedacht, dass es dann eventuell nicht überlaufen ist.
- würde der Magen dann genügend Zeit haben, bis zum Abend das gewichtige Mahl zu verdauen.
Mit Punkt zwei hatte ich Recht: Obwohl ich den Burger nicht ganz gegessen habe, und die Fritten nur zum Teil, war ich bis zum nächsten Morgen satt. Pappsatt. Dabei hatte ich durchaus mit dem Gedanken gespielt, eine Vor- und eine Nachspeise zu bestellen. Die Vorspeisen lasen sich allerdings so, als ob es dann keinen Platz mehr geben würde für den Burger. Und zum Dessert kam ich nicht mehr, weil ich schon voll war.
Viele Touristen und laute Musik im Hard Rock Café
Die Salate auf der Karte klangen übrigens gut, aber sie gibt es nur in einer Werde-satt-Variante, so dass sie als Begleitung zum Burger ausfielen. Wirklich enttäuscht hat mich der Local Legendary Burger: Laut Karte ist dies in jedem Café ein anderer, der aus „authentischen, lokalen Zutaten“ gemacht wird. Man solle die Bedienung danach fragen. Antwort: „Das ist ein Schnitzel-Burger. Ziemlich trocken, wenn Sie mich fragen“. Geht es eigentlich noch unkreativer, fragte ich mich selbst. Da fiele mir aber etwas anderes ein: Beispielsweise ein Burger aus Lammfleisch aus der Eifel mit einer Kölschsoße.
Geirrt hatte ich mich allerdings mit den Besucherzahlen am Sonntagnachmittag: Das Hard Rock Café war voll, und wir bekamen den vorletzten freien Tisch. Nach uns wurden Gäste abgewiesen. Links von uns saßen zwei junge Frauen mit tiefen Ausschnitten, die sich auf Englisch unterhielten. Hinter uns auf der kleinen Bühne saß eine Gruppe Schweden. Auf der anderen Seite deutsche Touristen, die darüber sprachen, aufs Rammstein-Konzert zu gehen.
Harter Rock und viel zu essen
Überhaupt könnte Musik ein Grund sein, warum Kölner und Touristen ins Hard Rock Café gehen. Schließlich tönt hier aus den Lautsprechern Led Zeppelin, U2 oder Blue Motion, während auf den vielen Monitoren die Videos dazu laufen. Ich selbst mag aber keine Fernseher im Restaurant, und auch die Musik entspricht nicht meinem Geschmack. Aber wie gesagt: Ich käme auch nicht auf die Idee, im Hard Rock Café Essen zu gehen. Denn mitten in der Stadt, gegenüber vom Gürzenich, gibt es natürlich auch viele Alternativen. Wenn ich hier unterwegs wäre, würde ich lieber in eines der Brauhäuser gehen. Und habe ich Lust auf einen Burger, dann gehe ich lieber in einen kleinen Laden, als in eine weltweit agierende Kette. Aber wie heißt es so schön: Jeder Jeck es anders.