Tegernsee: Wo Bayern seine Vielfalt zeigt

Mit der Wallbergbahn nach oben
Der Malerwinkel am Tegernsee
Der Malerwinkel am Tegernsee

Am Tegernsee wohnen die Schönen und Reichen, heißt es. Und ja, das stimmt. Die Dichte an Porsche, BMW oder Mercedes schien mir dort besonders hoch – ebenso wie das Alter der meisten anderen Besucher. Das ist aber auch das Einzige, was ich an unserem Kurzurlaub in Rottach-Egern zu bekritteln habe. Denn tatsächlich bietet die Region Tegernsee eine Menge Möglichkeiten für Ausflüge. 

Was kann man am Tegernsee machen?

Man muss gar nicht unbedingt ein großer Wanderfreund sein, um am Tegernsee seinen Spaß zu haben. Wobei: Die Berge und die Wanderstrecken laden dazu natürlich ein. Wären wir mehr als zwei Tage in unserem Urlaub hier gewesen, wären wir sicherlich auch gewandert. Aber eigentlich waren wir nur auf der Durchreise aus dem Fünfseenland zum Chiemsee. Wir haben den Tegernsee so eher aus der Genießer-Perspektive kennengelernt:

  • Von Rottach-Egern kann man in etwa 40 Minuten nach Tegernsee zu Fuß gehen. Die meiste Zeit geht man zwar durchs Grüne und am Seeufer entlang. Aber etwa 12 Minuten muss man an der Straße gehen. Das ist zugegebenermaßen nicht schön. Dafür hat man am Seeufer natürlich einen tollen Blick auf den See, die Berge und auch auf den Malerwinkel in Rottach-Egern. Etwa genau so lange braucht man, wenn man von Rottach-Egern in die andere Richtung geht und dann am Weißbachdamm zurück bis zur Hauptstraße.
  • In Rottach-Egern ist der vielfotografierte Malerwinkel. Mein Tipp: Ihn nicht nur von der anderen Seeseite oder vom Boot fotografieren, sondern mal hingehen. Der kleine Friedhof außenrum ist einen Besuch wert.
  • In Tegernsee gibt es viele Cafés und Restaurants. Wir hatten uns für die Tegernsee Arkaden entschieden. Dort werden viele Produkte aus der Region verkauft: Spirituosen, Tee, Chutney, Marmelade, Wurst. Außerdem gibt es eben Kuchen und Kaffee. Nett da.
  • Auf dem Tegernsee sind Schiffe unterwegs. Wer die große Rundfahrt macht, lernt den See aus jeder Ecke heraus kennen. Ich finde, das lohnt sich. Bei Sonnenschein kann man so ganz entspannte eineinhalb Stunden an Deck verbringen.
  • Am Tegernsee gibt es auch eine Seilbahn, die Wallbergbahn. Sie führt steil nach oben auf den Wallberg. Dort ist natürlich ziemlich viel los – kein Wunder, der Ausblick ist spektakulär – sowohl ins Tal mit dem See, als auch auf die Berge rundum. Natürlich kann man auch zu Fuß auf den Berg kommen – dafür braucht man aber Kondition, denn es ist steil.
  • Wer sich für die Wallbergbahn entscheidet: Die Wallbergstraße, die zur Talstation führt, biegt genau an der Naturkäserei Tegernseer Land ab. Dort kann man draußen Kleinigkeiten essen – beispielsweise Wurstsalat und Käseplatten. Außerdem gibt es einen kleinen Laden, um Käse zu kaufen. Da dieser eingeschweißt ist, kann man ihn gut mitnehmen. Wir hatten ihn in der Minibar des Hotels liegen, während der Fahrt im Kofferraum. Und haben ihn zuhause erst nach vier Wochen geöffnet. Er ist köstlich und hält die Erinnerung an den Urlaub wach.
  • Etwa eine halbe Stunde fährt man mit dem Auto nach Irschenberg zur Kaffeerösterei Dinzler. Sie liegt genau an der A8, also möglicherweise kommt man bei der An- oder Abreise dort sowieso vorbei. Nicht überrascht sein: Es kann dort ziemlich voll sein. Zur Rösterei gehört auch ein Bäcker und eine Restauration. Und neben Kaffee gibt es entzückende Haushaltsgegenstände. Ich habe mir eine Butterdose gekauft, über die ich mich täglich freue. Außerdem kann man für einen Euro gebrauchte Kaffeesäcke mitnehmen.
  • In Gmund ist die Büttenpapierfabrik Gmund. Dort gibt es wunderschöne Produkte aus Papier – allerdings nicht ganz günstig. Der Laden vor Ort ist ziemlich klein. Aber wenn Ihr sowieso am Tegernsee seid, könnt Ihr ja einfach einmal vorbeifahren. 

Wo wir in Rottach-Egern übernachtet und gegessen haben

Eigentlich kann man in Rottach-Egern nicht verhungern. Es gibt viele Restaurants. Aber ohne Reservierung ist es gar nicht so einfach, etwas zu essen zu bekommen: Also: Am besten tagsüber schauen, wo’s nett aussieht, und direkt reservieren. Ich hatte eine hervorragende Roulade in der Andrebar. Und eine etwas wilde Vorspeisenmischung aus Frühlingsrolle und Burrata im Monte Lago.

Übernachtet haben wir im Bachmair am See. Das ist sicherlich eigentlich ein Top-Hotel, auch aufgrund seiner Lage am Seeufer. Unser Zimmer war allerdings etwas in die Jahre gekommen: Das Sofa hatte einen Riss in der Armlehne, die Holzmöbel einige Schrammen, die Fliesen im Bad sahen so alt aus, dass sie schon wieder retrochic sein könnten. Nicht ganz meins, um ehrlich zu sein.

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