Eine Fahrt von Köln nach Regensburg mit dem ICE kostet etwa zwischen 102 und 122 Euro. Fährt also ein Paar, kommen wir auf 204 bis 244 Euro. Und weil es eine weite Strecke ist, würde ich auch noch Sitzplätze reservieren, also 18 Euro mehr. Das macht dann zwischen 222 und 262 Euro. Wir haben nur 128 Euro bezahlt. Und das kam so:
1. Sparpreis buchen!
Wir wussten bereits im Mai, dass wir im August ein verlängertes Wochenende in Regensburg verbringen würden. Für die Hinfahrt gab es einen unglaublichen Sparpreis von 28,50 Euro + 9 Euro für die Reservierung für zwei Erwachsene mit Bahncard. Das macht also 37,50 Euro. Allerdings hatte diese Fahrt einen Haken: Die Fahrt mit dem IC wäre zwar ohne Umsteigen gewesen, aber eine gute Stunde länger als mit dem ICE. Nun hatten wir am Ankunftstag keine Eile. Also wählten wir eine Verbindung, bei der wir gegen halb zehn abends ankommen sollten.
Etwa zwei Wochen vor Abfahrt bekamen wir eine Mail: Unseren durchgehenden Zug gab es aufgrund einer Fahrplanänderung nicht mehr. Wir schauten, was wir über die App als Alternative angezeigt bekamen, doch das war nicht erfreulich: Wir wären noch später angekommen. Ich habe also die Deutsche Bahn angetwittert und gefragt, ob bei einer Fahrplanänderung eigentlich die Zugbindung, die man beim Sparpreis hat, aufgehoben wird. Wohlgemerkt ist eine Fahrplanänderung nicht identisch mit einem verspäteten Zug. Antwort: Ja!
@kuechenzuruf Ja, wenn sich der Fahrplan geändert hat, können Sie sich die Zugbindung natürlich aufheben lassen. /ti
— DB Personenverkehr (@DB_Bahn) 4. August 2016
2. Zugbindung aufgehoben – ab in den ICE
Also ging ich zum Hauptbahnhof. Dort ließ ich mir mittels Stempelaufdruck bestätigen, dass ich nicht mehr an einen bestimmten Zug gebunden war. Das wirklich Gute daran: Ich war auch nicht mehr an den IC gebunden, sondern durfte nun mit dem ICE fahren, und zwar mit einem, der früher ankommen sollte. Hervorragend! Ich hatte also für den gleichen Fahrpreis viel mehr Zeit gewonnen. Das dachte ich zumindest, bis der ICE nach Regensburg bei Frankfurt-Höchst plötzlich stoppte. Wir standen etwa 40 Minuten, bis wir zurück fuhren und umgeleitet wurden. Nun kam ich also mit 60 Minuten Verspätung zur neuen Verbindung in Regensburg an, aber immer noch früh genug, um gemütlich Abend zu essen.
3. Fahrpreiserstattung wegen Verspätung
Da der Zug eine Stunde Verspätung gehabt hatte, wurden bereits im ICE die Formulare für die anteilige Fahrpreiserstattung ausgeteilt. Kostenloses Wasser gab es auch. Eine Stunde Verspätung = 25 Prozent des Fahrpreises zurück – in diesem Fall also immerhin noch 7,15 Euro.
Bahnfahrspartipps im Überblick
- Buche so früh wie möglich, um einen Sparpreis zu bekommen.
- Oft gibt’s mit der Bahncard 50 noch Prozente auf den Sparpreis.
- Bei einer Fahrplanänderung ist die Zugbindung aufgehoben, und du darfst auch mit einem früheren und möglicherweise sogar schnelleren Zug fahren.
- Bei einer Verspätung von mindestens einer Stunde gibt’s Geld zurück.