Café Maora: Wo Matcha im Fokus steht

So wird Matcha zeremoniell angerührt

Matcha hat lange gebraucht, um in Deutschland anzukommen. Ich habe 2007 bei meiner Reise durch Vietnam den ersten Matcha-Tee getrunken und das erste Matcha-Eis gegessen. Heute ist der Matcha Latte Standard auf vielen Menükarten – und mein Lieblingsgetränk im Café, sowohl heiß als auch mit Eis. Ziemlich neu ist jedoch, dass sich ein Café auf Matcha fokussiert. So wie das Café Maora in der Mittelstraße, das im Juli 2025 eröffnet hat. 

Hinter dem Café steht ein Gründungsteam: Adrian Koch, Phillip Ditt, Sahand Sabri, Maximilian Kranz und Chris Koch. Sahand, genannt Sasa, Adrian und Philip sind die Geschäftsführer. Die drei haben außerdem eine Eventagentur gemeinsam, Crew Love, und in Mainz das Restaurant Palm Bowls. Für das Café Maora ist Sasa im Juni von Mainz nach Köln gezogen, aus Sicht der Unternehmer die geeignete Stadt, um ein Matcha-Café zu eröffnen: groß genug und mit Menschen, die Neuem gegenüber offen sind. Köln selbst findet Sasa sehr schön – „nicht die Stadt an sich, aber die Menschen hier sind toll“, sagt er, als ich ihn im Café in der Mittelstraße treffe.

Helle Farben, große Pflanzen
Helle Farben, große Pflanzen

Das Gründungsteam wird durch viele weitere Helfer*innen unterstützt: Es gibt um die 20 weitere Arbeitskräfte in Voll- und Teilzeit, als studentische Aushilfe oder Mini-Jobber. „Sie alle haben besondere Kompetenzen, jeder macht das, was er am besten kann“, sagt Sasa. Seine Stärke: Teams zusammenführen, mit Menschen umgehen. Als Creative Director hat er das Café Maora im Wesentlichen gestaltet: die halbrunde Theke, die hellen Farben, die Sitzplätze im Fenster oder auf den Stufen an der linken Wand mit den Kissen in Brauntönen, die Strelitzien mit den großen, ovalen Blättern, Spiegel.

Der perfekte Matcha: Qualität aus Japan

Das Maora-Team hat aus Uji in Japan über 50 verschiedene Matcha-Sorten mitgebracht und dann 30 Leute in vier Runden blind verkosten lassen. Das Ergebnis war jedes Mal eindeutig: Maora kam am besten an. „Er ist sehr sanft, sehr cremig, er ist für jedermann“, beschreibt Sasa das Produkt. Jetzt ist das Ziel des Gründerteams, die größte Matcha-Marke in Deutschland zu werden. „Das kann über weitere Cafés Maora in fünf bis zehn Städten geschehen, aber auch über den Verkauf in unserem Online-Shop“, sagt Sasa.

Gleichzeitig geht es ihnen nicht nur darum, Matcha in Deutschland zu verkaufen, sie wollen auch die japanische Tradition überliefern. Darum wird jeder Matcha frisch vor den Kund*innen in traditionellen schwarzen Schalen zubereitet, mit präzise abgemessenen Mengen und Wasser, das aus Kannen mit Schwanenhals gegossen wird. Dann wird das Grünteepulver mit dem Bambusbesen etwa 20 Sekunden lang aufgerührt. Die Blasen, die dabei entstehen, dürfen nicht zu groß oder zu klein sein, weil das Auswirkungen auf den Geschmack des Tees haben kann. Sind die Blasen zu groß, kann der Tee leicht grasig schmecken, erfahre ich.

Mehr als nur Matcha

„Der grüne Tee ist eine gesunde Alternative zu Koffein“, sagt Sasa. „Man hat über die vergangenen Jahre gesehen, dass Matcha ein Trend wird. Wir hoffen, dass er sich in der Gesellschaft etablieren wird.“ Zumindest bei meinem Besuch habe ich das Gefühl, dass das gelingen könnte: Während Sasa und ich uns an einem der kleinen runden Tische unterhalten, kommen ständig neue Gäste herein. Erstaunlich: Es sind überwiegend junge Frauen. Viele scheinen häufiger zu kommen, Sasa begrüßt sie wie gute Bekannte.

Am digitalen Bestellterminal haben die Besucher*innen dann viel Auswahl: Es gibt über zehn Matcha-Getränke. Der Strawberry Matcha ist der absolute Bestseller, dicht gefolgt vom Mango Matcha. Eine besondere Spezialität ist der Ube Matcha mit dem Sirup der Yamswurzel. Neben den Getränken bekommen die Besucher*innen im Maora auch selbstgebackene Cookies, Bananenbrot und Karottenkuchen oder Bagels und Focaccia 

Community und Atmosphäre

Wem das alles nicht genug ist: Jeden Samstag veranstaltet das Café einen Running Club in Kooperation mit der Sportmarke Oace, die ebenfalls in Köln sitzt. „Das ist so ein kleines Community-Ding. Wir wollen ein Ort sein, an dem man sich gerne trifft“, sagt Sasa, der selbst auch läuft. Darum starten die Läufer um 10 Uhr vorm Café, anmelden muss man sich nicht. Außerdem gibt es sonntags regelmäßig Pilates direkt im Café. Unter der Woche öffnet das Maora bereits um 8 Uhr morgens – früher als die meisten anderen Cafés in der Kölner Innenstadt. Am vollsten ist es samstags zwischen 12 und 19 Uhr, während der Woche besonders zwischen 13 und 15 Uhr sowie abends zwischen 18 und 20 Uhr.

FAQ

Was ist eigentlich Matcha?

Matcha ist ein fein gemahlener, hochwertiger Grüntee aus Japan. Anders als bei herkömmlichem Tee werden bei Matcha die ganzen Teeblätter zu einem feinen Pulver vermahlen und vollständig in Wasser aufgelöst. Traditionell wird Matcha in Japan bei Teezeremonien verwendet, hat sich aber weltweit als Zutat für Getränke und Speisen etabliert.

Wie genau bereitet man Matcha zu?

Die traditionelle Zubereitung von Matcha folgt einem präzisen Ritual:
Etwa 1-2 Gramm (etwa 1/2 bis 1 Teelöffel) Matcha-Pulver kommen in eine Matcha-Schale (Chawan).
Mit etwa 70-80 Grad Celsius heißem Wasser (nicht kochend) wird das Pulver übergossen – für eine Tasse verwendet man etwa 60-80 ml Wasser.
Mit einem Bambusbesen (Chasen) wird der Matcha aufgeschäumt, bis eine gleichmäßige, leicht schaumige Konsistenz entsteht.

Wie unterscheidet sich der Maora Matcha von anderen Sorten?

Der Maora Matcha wurde speziell ausgewählt, um auch Matcha-Neulingen einen angenehmen Einstieg zu bieten. Er zeichnet sich durch ein besonders sanftes, cremiges Geschmacksprofil aus, das nicht zu intensiv oder bitter ist.
In Blindverkostungen mit 30 Leuten aus der Yoga-, Pilates- und Laufszene setzte sich genau diese Sorte immer wieder durch. Das Café Maora bezieht seinen Matcha aus der Uji-Region in Japan.

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