23 Fußballfelder groß ist eine Baustelle der Deutschen Bahn für ein ICE-Werk in Köln-Nippes: Drei Kilometer lang und 15 bis 300 Meter breit. Das macht zusammen 23 Hektar Fläche. Vorstellen kann ich mir diese Größe kaum. Doch als ich vor der Baugrube stehe, staune ich. Sie ist riesig, und überall wird gearbeitet: Rund 100 Bauarbeiter scheinen ganz genau zu wissen, was wo zu tun ist. Ich frage mich, wie man bei einer so großen Baustelle den Überblick behalten kann. Aber offensichtlich funktioniert das, denn an einigen Stellen wachsen schon Streben nach oben. Hier entsteht eine Halle. Sie wird 50 Meter breit und 400 Meter lang sein. So lang, dass ein ICE dort Platz findet. Denn die Deutsche Bahn baut ein Werk in Nippes, in dem die Schnellzüge gewartet und gereinigt werden sollen.
Gleich zweimal innerhalb kurzer Zeit bin ich dort: Einmal bei einer Besichtigung während des Stadtentdeckungsfestivals Expedition Colonia, einige Wochen später mit der Kölner Journalistenvereinigung. Ich staune, wie sehr sich die Baustelle in dieser kurzen Zeit verändert hat. Als ich zum ersten Mal da war, sah man nur ein Loch. Jetzt sieht man schon, wo bald ein Gebäude sein wird, und auch, wo das Dach beginnen wird. Zusätzlich zu dieser Halle wird es auch ein Verwaltungsgebäude mit Sozialräumen und Kantine geben, Werkstätten und Lagerräume. 17 Züge erwartet man hier künftig pro Tag, 20 Kilometer Gleise werden verlegt werden, 47 Weichen soll es geben, und 400 Arbeitsplätze werden geschaffen.
Das Besondere am Nippeser Werk: Es soll CO2-neutral arbeiten, dazu wird es Photovoltaikanlagen geben und Solarkollektoren, heizen und kühlen wird man mit Geothermie und Rheinwasser. Planungsbeginn des Instandhaltungswerks war 2012, 2015 war Baubeginn, 2017 soll das Werk in Betrieb genommen werden. Die Kosten liegen bei 220 Millionen Euro.