Auf dem Köhlerpfad am Steinbach in Rheinland-Pfalz

Auf dem Köhlerpfad bei Langweiler
Auf dem Köhlerpfad bei Langweiler
Auf dem Köhlerpfad bei Langweiler

Direkt hinter dem Klosterhotel Marienhöh in Langweiler kommt man auf den Saar-Hunsrücksteig, der sich über 200 Kilometer durchs Land schlängelt. Ein Rundweg, der Teil des Steigs ist, heißt Köhlerpfad am Steinbach. Er gehört zu den Traumschleifen-Wanderwegen und windet sich hügelauf und -ab in 13 Kilometern um die Steinbachtalsperre. 

Auf dem Köhlerpfad entspannen

Während über uns die Sonne scheint, ist der Boden unter uns an vielen Stellen noch gefroren. Die Wiesen sind oft durchweicht vom geschmolzenen Schnee der vergangen Wochen. Jeder Schritt schmatzt, und die Schuhe werden durch die Matschschicht unter der Sohle schwerer. Auf dem weichen Waldboden, der gepolstert ist mit getrockneten braunen Tannennadeln, wird der Matsch wieder abgestreift. Hier hört man nichts außer dem Zwitschern der Vögel und dem Geplätscher des Baches.

Ab und zu führt der Wanderweg auch durch Laubwald. Hier raschelt das vertrocknete Laub des Vorjahres bei jedem Schritt unter den Füßen. Ganz zart grünen die Wiesen und Weiden, auf denen einige Kühe stehen, die sich von den Spaziergängern nicht aus der Ruhe bringen lassen. 13 Kilometer Natur, kaum gestört durch Motorengeräusche – Entspannung pur!

Die Orientierung bei der Wanderung auf dem Köhlerpfad behalten

Im Hotel gab es übrigens eine Landkarte, auf der der Pfad eingezeichnet ist, doch aufgrund der Auflösung und der Größe der Karte waren wir besorgt, dass wir uns verlaufen könnten. Diese Sorge ist umsonst: Der Weg ist exzellent ausgeschildert. An jeder Kreuzung stehen Richtungsschilder, immer wieder werden Entfernungen angezeigt, über Bäche und besonders matschige Stellen führen Stege und Brücken. Der Pfad geht außerdem vorbei an einigen Kunstwerken und Orten mit historischer Bedeutung. Dort stehen Erklärtafeln. Alles in allem: perfekt organisiert!

Wellness und gutes Essen nach dem Köhlerpfad

Im Klosterhotel Marienhöh war der Aufenthalt nahezu perfekt: Das Essen war super, Käse und Wurst zum Frühstück nicht vom Discounter, das Serailbad mit Heilerde und Orangeblütenöl wohltuend, die Massage nach der Wanderung auf dem Köhlerpfad hatte die richtige Stärke, das Zimmer war hübsch, das Spa gepflegt, im Foyer stand Wasser und es gab Wanderkarten fürs Umland.

Trotzdem gab es Kleinigkeiten, über die ich den Kopf schüttelte: Die Bodylotion im Bad war schon in anderen Händen, was man eindeutig am Make-up-Rand an der Tube sah. Ich hinterließ eine Notiz mit Post-it am Spiegel und bekam am nächsten Morgen eine neue Tube. An der Balkontür waren dicke Spinnweben, die sicherlich älter als 24 Stunden waren. Der Schuhputzautomat funktionierte nicht, was nach einer Wanderung durch den matschigen Wald schlecht ist: Wir hinterließen Spuren im Gang. Der Weißwein war beim Abendessen vergessen worden. Und während wir noch bei selbigem saßen, wurden die bereits leeren anderen Tische abgedeckt und fürs Frühstück wieder eingedeckt. Ich hatte so das Gefühl, mich beeilen zu müssen.

Ein perfektes Wander- und Wellnesswochenende am Köhlerpfad

Freitag, 17 Uhr: Ankunft
18 Uhr: Zwei Saunagänge, 60 und 95 Grad
19 Uhr: Gesichtsmaske
20 Uhr: Abendessen. Menü mit drei Gängen
22 Uhr: Cocktail an der Bar

Samstag, 9 Uhr: Frühstück
10 Uhr: Spaziergang durch den Ort
11 Uhr: Serailbad und ein Saunagang. Ein Glas Edelsteinwasser
13 Uhr: Wanderung auf dem Köhlerpfad. 13 Kilometer durch Wiesen und Wald
16 Uhr: Kaffee und Kuchen
17 Uhr: Massage, zwei Saunagänge, eine Runde schwimmen
20 Uhr: Abendessen
22 Uhr: Cocktail an der Bar

Sonntag, 9 Uhr: Frühstück
10 Uhr: Abfahrt

Ein weiteres Problem sind die Saunagepflogenheiten. Ich habe volles Verständnis dafür, dass man nicht in jedem Kulturkreis nackt in die Sauna geht. Im Klosterhotel mit seinem internationalen Publikum ist darum irgendwie verständlicherweise die Sauna zwar Nacktbadezone, aber man darf trotzdem Badekleidung anlassen. Mich stört es nicht, wenn Männer in ihre Badehosen und Frauen in ihre Bikinis oder Badeanzüge schwitzen. Fies finde ich aber, wenn die Saunagänger ihre Badekleidung durchgeschwitzt haben, und danach in das Schwimmbad springen, in dem auch andere Hotelgäste ihre Bahnen ziehen. Nun ja, ich bin nach dieser Erkenntnis eben nicht mehr geschwommen. Ein ähnliches Erlebnis hatte ich auch schon in einem Hotel in Düsseldorf.

Von diesen Kritikpunkten abgesehen, die anderen Hotelgästen möglicherweise völlig egal sind, habe ich mich hervorragend entspannt. Und das ist schließlich der Sinn eines Wander-Wellness-Wochenendes.

Dieser Artikel aus dem März 2015 wurde im September 2019 überarbeitet und mit Bildern ergänzt.

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