„Dort drüben war früher ein Imbiss, an dem wir öfter gegessen haben“, sagt mein lieber Freund Thorsten und weist mit der Hand auf ein mehrstöckiges Gebäude. „Heute ist da eine KiTa. So ändern sich die Zeiten.“ Überhaupt, so stellt er fest, hat sich viel verändert in der Nachbarschaft der Kölner Musikhochschule. Allerdings ist es auch schon lange her, dass er hier studiert hat. „Das war Mitte der 90er“, sagt er, und fast klingt es ein wenig melancholisch. Doch als wir durch die Glastüren den grauen Bau mit den roten Elementen betreten, strahlt er: „Hier hat sich nichts verändert“, sagt er.
Manches bleibt
Wir gehen die zwei Treppen zur Mensa der Musikhochschule Köln nach oben, ich bin hin- und hergerissen, ob ich die farbigen Kombinationen mag oder nicht: knallgrüne Stühle, knallgelbe Geländer, dazu der graue Beton der Wände. In der Mensa stellen wir fest, dass der Bezahlkartenautomat defekt ist. Wir fragen, ob es einen anderen gibt und werden zur Cafeteria im Erdgeschoss geschickt. Die ist für Thorsten neu. Von der Decke über der Cafeteria hängen Flachbildschirme mit dem Speiseplan: Es gibt ein vegetarisches Gericht und eines mit Fleisch. Wir müssen der Dame sagen, was wir essen wollen und auch schon das Getränk auswählen, dann bezahlen wir in bar bei ihr und bekommen im Gegenzug eine Quittung. Rund zwölf Euro haben wir für die beiden Mahlzeiten ausgegeben. Mit unserem Beleg gehen wir zurück in die Mensa. Dort ist es gegen 12 noch angenehm leer.
International in der Mensa
Wir suchen unser Essen zusammen: Zu meiner Quiche mit Spinat und Schafskäse darf ich noch drei Beilagen nehmen. Mir reichen zwei: Paprikasalat und Vanillepudding. Thorsten hat die Fleischvariante gewählt, damit gehen wir zur Kasse: Die Dame gleicht ab, was auf dem Zettel steht und was auf unseren Tabletts. „Alles richtig“, sagt sie, und wir suchen einen Tisch am Fenster. Langsam füllt sich die Mensa der Musikhochschule Köln, man sieht viele asiatische Gesichter, hört einige Besucher Spanisch sprechen. Thorsten erzählt von seiner Zeit an der Hochschule, vom Aufnahmetest und davon, wie er als AStA-Vorsitzender sich für besseres Mensa-Essen eingesetzt hat. Eine bessere Begleitung für den heutigen Tag hätte ich mir kaum suchen können.