Es wird teuer. Das war uns schon klar, bevor wir abgefahren sind. Wie teuer Essen und Trinken in Basel tatsächlich sind, hat uns dann trotzdem überrascht: Ein kleines Stück Kuchen: 9 Euro. Cappuccino: über 5 Euro. Ein Cocktail etwa 17 Euro, 0,1 Liter Wein ab 10 Euro aufwärts. Ein Abendessen für zwei Personen, das aus einem überschaubaren Gang mit einem Beilagensalat, einer Flasche Wasser und je einem Glas Alkohol besteht: Rechnet mit 100 Euro. Das tut schon ein bisschen weh. Tipps für wirklich günstige Restaurants kann ich also leider nicht geben. Es ist überall teurer als in Deutschland. Aber immerhin: Das Essen war immer gut. Meine Café-, Restaurant- und Bartipps, um einigermaßen gut und günstig in Basel zu essen:
Basel: Essen in Markthallen
Alte Markthalle
Die Alte Markthalle liegt so nah am Bahnhof SBB, dass man dort auch schnell etwas essen könnte, wenn man nur einen kurzen Aufenthalt in der Stadt hat. Sehr praktisch: Es gibt dort sowohl Frühstück als auch Hauptgänge und sogar eine Bar. Man könnte also quasi jederzeit dort einkehren. Wir waren tatsächlich zweimal da, einmal zum Frühstück, einmal zum Abendessen mit Cocktail im Anschluss.
Das Zmorge, wie das Frühstück in der Schweiz heißt, ist kaum vergleichbar, mit dem, was man bei uns so bekommt. Ich habe selten Angebote gesehen, bei denen man Brötchen mit Wurst und Käse bestellen kann – und schon gar nicht in der Menge wie bei uns. In der Alten Markthalle bestand mein Frühstück aus einem Mandelhörnchen, das reichlich mit Marzipan gefüllt war, und einem Röllchen mit Schafskäse und Oliven sowie einem Cappuccino. Hätte ich das als Gedeck mit Orangensaft genommen, wäre ich auf knapp 20 Euro gekommen. Also habe ich auf den O-Saft verzichtet, und die Bestandteile individuell ausgewählt, das war dann einige Euro günstiger.
Tipp für Frühstück in Basel: Im Bahnhof gibt es viele Frühstücksstände – allerdings wenig Platz, um sich zu setzen. Aber man hat beispielsweise die Wahl zwischen Brezelvarianten, belegten Brötchen oder Porridge in unterschiedlicher Zusammensetzung. Das kommt günstiger als im Restaurant, liegt aber auch alles bei etwa 10 Euro.
Wir hatten außerdem in der Alten Markthalle einen Himalaya-Burger und im Anschluss in der Bar Hinz und Kunz einen Cocktail. Die Auswahl dort ist riesig – und ich gebe zu, dass ich vergessen habe, was ich hatte. Aber es war lecker.
Markthalle Klara
In Kleinbasel, also auf der anderen Rheinseite, gibt es ebenfalls eine Markthalle. Sie heißt Klara und ist der Alten Markthalle recht ähnlich. Auch hier wird Streetfood aus der ganzen Welt verkauft. Die Klara ist ein Stopp bei der Foodtour Kult.
Zusätzlich gibt es in der Stadt auch Märkte – da ist zum einen der auf dem Marktplatz am Rathaus. Hier gibt es beispielsweise Bratwurst – in der Basler Variante mit Leckerli-Gewürz Chlopfer genannt. Die 7 Euro dafür relativieren sich dadurch, dass man ein großes Stück Brezel dazu bekommt. Samstags ist außerdem in Kleinbasel an der Matthäuskirche der gleichnamige Markt. Hier verkaufen Bauern aus der Region ihre Erzeugnisse.
Gutes und günstiges Essen in Basel: Cafés und Restaurants
Es ist nicht so, dass es in Basel nicht genügend Restaurants gäbe. Was man aber wissen muss, wenn man über den Sonntag bleibt: Es haben sehr viele sonntags zu. Wir waren am zentral gelegenen Barfüsserplatz im Kohlmanns. Dort gibt es Feuerkuchen – Flammkuchen – die eher ungewöhnlich belegt und durchaus lecker sind. Meiner war beispielsweise mit geräuchertem Lachs belegt.
Daneben ist das Café Sprüngli mit ziemlich leckeren Törtchen, aber auch mit herzhaftem Gebäck.
In Kleinbasel ist außerdem das Ufer 7 eine gute Adresse. Dort gibt es die Querbeet-Platte – das sind im Prinzip Tapas, die man selbst zusammenstellen kann. Die Auswahl ist allerdings fern der typischen Tortilla-Oliven-Chorizo-Mischung. Stattdessen gibt es beispielsweise Garnelen-Ceviche, Mini-Burger mit Pulled Turkey oder Thunfisch mit Wasabi-Schaum. Aber Achtung: Ohne Reservierung wird’s hier abends schwierig.
Lust auf mehr Schweiz? Wie wäre es mit Genf? Oder den Erfahrungen von Katharina Afflerbach auf der Alm?
Vom Ufer 7 ist man recht schnell in Basels höchstgelegener Bar im Messehochhaus, der Bar Rouge. Sie ist – der Name lässt es erahnen – überwiegend in Rot gehalten. Der Blick über die Stadt ist durchaus gut, die Cocktails sind es auch – man kann dort also schon seinen Absacker trinken.
Basel mit der Foodtour mit Kult entdecken
Eine wirklich nette Idee ist die Foodtour mit Kult. Sie will Touris in Locations jenseits des Mainstreams bringen. Ob das klappt, weiß ich nicht. Aber zumindest war ich mit den angelaufenen Stationen zufrieden. Die Tour bucht man über die Internetseite der Stadt Basel. Mit dem Voucher geht man zunächst zum Café Kult. Dort bekommt man ein Heißgetränk und ein kleines Stückchen Gebäck. Wer also auf ein Frühstück zu Beginn setzt, hat verloren – oder bleibt zumindest noch einige Zeit hungrig.
Im Café Kult bekommt man seine Gutscheine für die weiteren Stationen. Das ist zunächst ein Unverpacktladen. Da wir das in Ehrenfeld auch haben, war das für mich nicht neu. Ich habe mir getrocknete Birnenschnitze mitgenommen, die mich allerdings auch nicht gesättigt haben. Nicht im Plan war der Matthäusmarkt – aber weil Station 3 erst deutlich später aufmachte, war das ein prima Zwischenstopp, um ein Bio-Schoko-Weckchen zu essen. Von dort ging’s dann zur Klara-Markthalle. Hier kommt man wirklich auf seine Kosten: ein Getränk und dreierlei Speisen. Ich hatte mich für ein afrikanisches Gericht entschieden, dazu Falafel mit Humus und einen mächtigen mexikanischen Burrito.
Weiter führte uns die Tour in einen kleinen Eisladen. Meine Wahl fiel auf Schoko, Ananas und Karamellgebäck. Und letztlich gab’s noch eine hausgemachte Ingwer-Zitronen-Limonade in einem kleinen Laden mit Café. Was mir dabei gefehlt hat: Ich wüsste gerne, warum bei der großen Auswahl an Restaurants und Cafés genau diese in der Foodtour enthalten sind. Mich würde auch interessieren, was sie selbst über sich sagen, also was das Besondere an und bei ihnen ist. Und großartig wäre natürlich auch, wenn man Hinweise bekäme, an welchen Sehenswürdigkeiten man so vorbeikommt. Das ließe sich ja relativ leicht mit einem kurzen Infozettel erreichen. Oder etwas multimedialer zum Beispiel mit einem QR-Code, der zu Audiospuren führt. Wie wär’s Basel – wollt Ihr da noch was dran machen?