Ganz viel Wasser und noch mehr Grün. So lässt sich Deutschlands südlichste Großstadt ziemlich genau auf den Punkt bringen: Freiburg im Breisgau. Die Stadt ist bekannt für ihr mildes Klima und die vielen Sonnenstunden.
Erreichen lässt sie sich am besten per Bus und Bahn, denn Parkplätze sind teuer und rar. Also das Auto am besten an einem der zahlreichen Park-and-Ride-Bahnhöfe in der Region abstellen. In etwa 150 Ferienorten im Schwarzwald erhalten Urlauber von ihrem Gastgeber die KONUS-Gästekarte – ein Freifahrtticket für den öffentlichen Nahverkehr in der Region.

Am Bertoldsbrunnen steige ich aus und bin mitten drin im Getümmel der Stadt. Die vielen Geschäfte lasse ich links liegen und biege ab in Richtung Freiburger Münster. Es riecht nach Crêpes, Würstchen und frischen Blumen. Touristen schlendern neben Einheimischen zwischen den Ständen, an denen neben Waren Schwarzwälder Landwirte auch Spezialitäten aus Italien und Frankreich verkauft werden. Jeden Vormittag außer sonn- und feiertags ist hier Markt. Und mittendrin steht das Freiburger Münster „Unserer Lieben Frauen“. Wer schwindelfrei ist, kann den Münsterturm besteigen. Ich bleibe lieber auf dem Boden und begnüge mich damit, von unten einen Blick zu einem der zahlreichen Wasserspeier zu werfen. Denn auch da gibt es allerhand Kurioses zu entdecken. Zum Beispiel den „Hinternentblößer“, der einem ziemlich ungeniert den Allerwertesten entgegenstreckt.
Ins „Bächle“ getreten? Freiburger(in) heiraten!
Vom Münster spaziere ich weiter durch das Kaufhausgässle und passe auf, dass ich nicht in das Bächle trete, das hier fließt. Die Bächle sind übrigens typisch für Freiburg: Die schmalen Wasserrinnen verlaufen durch die gesamte Altstadt. Ursprünglich sollten sie die Freiburger*innen mit Brauch- und Trinkwasser sowie mit Löschwasser versorgen. Heute sind sie eine Gaudi für die Kinder, die darauf die sogenannten Bächleboote – kleine Schiffchen aus Holz, die es hier zu kaufen gibt – fahren lassen. Außerdem lässt es sich wunderbar in einem der vielen Cafés entspannen, wenn daneben die Freiburger Bächle plätschern. Aber Achtung: Wer unbeabsichtigt hineintritt, muss eine Freiburgerin oder einen Freiburger heiraten. Sagt man zumindest.
Einen Kaffee gönne ich mir heute in der Nähe des Museums für Neue Kunst und ergattere einen der letzten Sitzplätze. Hier gibt es Cappuccino wie in Italien und sizilianisches Mandelgebäck. Um mich herum hocken Studierende auf den Bordsteinen und den Bänken. Man merkt, dass Freiburg eine Universitätsstadt ist.


Schöne Aussichten vom Schlossberg
Nach der Pause spaziere ich weiter durch schmale Gassen mit kleinen Lädchen bis in die sogenannte Schneckenvorstadt. Hier befand sich im Mittelalter das Gerberviertel der Stadt. Heute findet man hier viele Cafés und kleine Geschäfte.
Aber Freiburg wäre nicht das Tor zum Schwarzwald, wenn es hier keine Berge gäbe. Die Stadt liegt am Fuß des Schlossbergs, den man entweder zu Fuß oder mit der Schlossbergbahn vom Stadtgarten aus erkunden kann. Und hier, über den Dächern von Freiburg, schmecken kalte Getränke im Biergarten bei herrlicher Aussicht gleich noch einmal besser. Bevor ich wieder hinuntergehe, gönne ich mir einen letzten Blick auf diese schöne grüne und entspannte Stadt.