Zwei Tage in Kuala Lumpur

Aussicht
Architektur-Mix
Architektur-Mix

Hätte ich vor meinem Abflug malaiisch gelernt, hätte ich geahnt, was Kuala Lumpur zu bieten hat. Der Name bedeutet „schlammiger Zusammenfluss“. Zur Zeit der Stadtgründung sind viele Leute an Malaria und ähnlich fiesen Krankheiten gestorben, und von da kommt der Name. Nun gut, ich habe eher auf dem Klang des Namens gehört. Kuala Lumpur klingt großartig, finde ich. Tatsächlich fehlt der Stadt jedoch jeglicher asiatische Charme, den Hanoi oder auch Mumbai zu bieten haben. Es stinkt nach Autoabgasen, ist drückend schwül, schmutzig, stinkend, und überdies scheinen hier alle Moskitos des Landes versammelt zu sein.

Tag 6 und 7: Kuala Lumpur

Wir sind jetzt also in Kuala Lumpur angekommen. Hatte mir die Stadt etwas anders vorgestellt. Zwar sind zum Beispiel die Petronas Towers, schon aus der Ferne beeindruckend. Sie sind zurzeit das zehnthöchste Gebäude der Welt. Die beiden Türme – je 452 Meter hoch – sind in 170 Meter Höhe durch eine Brücke verbunden. Man kann aber nicht einfach zu den Petronas Towers gehen, in den Aufzug steigen und nach oben fahren. Zuerst einmal muss man spätestens um 8:30 Uhr im Keller des Gebäudes sein, um dort eines von rund 1.500 kostenlosen Tickets zu bekommen. Wir dachten, wir wären bei den ersten; aber tatsächlich waren wir eher bei den letzten, die sich in die lange Schlange einreihen durften. Nach gut 75 Minuten hatten wir schließlich unsere Tickets. Da aber immer nur relativ kleine Gruppen nach oben geschickt werden, bekommt man einen Termin zugewiesen, ähnlich wie beim Arzt. Wir hatten unseren Termin um 18:15 Uhr. Der Blick von dort oben – man hat zehn Minuten, ihn zu genießen – ist durchaus beeindruckend. Das Gebäude selbst sehr sehenswert, vor allem bei Nacht. Der Aufwand, an Tickets zu kommen, lohnt sich also.

Sonst hat Kuala Lumpur leider keinen Charme. Es wird sehr viel gebaut, man hat darum das Gefühl, sich auf einer großen Baustelle zu bewegen. (Jörg Düspohl)

Malaiische Architektur

Ich habe hin und her überlegt, warum Kuala Lumpur der Charme anderer Großstädte fehlt. Und ich bin immer wieder an den Punkt gekommen, dass es irgendwas mit der Architektur zu tun haben muss. Denn die Häuser sind hier hoch und aus Beton oder Glas, sie haben kleine Fenster, was bei der Hitze hier sicher sinnvoll ist. Aber das ist doch sehr gewöhnungsbedürftig für das europäische Herz, das oft Kolonialstil schätzt. Heute habe ich nun in einem Reiseführer gelesen, dass meine Gedanken gar nicht so falsch waren. Denn tatsächlich wird die Architektur hier auch von anderen Leuten als eiskalt empfunden. Weswegen sie mir so fremd ist, liegt daran, dass es islamische Architektur ist. Das zumindest habe ich heute gelernt und finde ich sehr interessant.

Zwar ist Kuala Lumpur ein ziemlicher Schmelztiegel aus japanisch, chinesisch, indisch und malaiisch. Das Ganze wird noch kombiniert mit verschiedenen Religionen. Aber Tatsache ist, dass etwa die Hälfte der Einwohner Moslems sind. Und das spiegelt sich nicht nur in der Zahl der Moscheen und der Kleidung der Frauen wieder, sondern eben auch in der Architektur.

Kuala Lumpur: China-Town

Schließlich haben wir die netten Ecken dieser Stadt doch noch gefunden. China-Town ist wirklich hübsch, und vor allem das Vogelhaus und der Schmetterlingspark in Lake Garden sind super schön. Dort ist es außerdem entspannend ruhig, das tut nach den beiden letzten Tagen ganz gut.

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