Es ist es ausgesprochen erstaunlich, hier mitten im Dschungel einen Internetanschluss zu haben. Er kostet zwar das Dreifache von dem in der Stadt üblichen Tarif, aber immerhin. Auch das Handy tut es, obwohl wir weit und breit keinen Mobilfunk-Mast gesehen haben. Von diesen technischen Wundern abgesehen ist die Natur hier natürlich die größte Sehenswürdigkeit:
Tag 9 und 10
Lange Reise: Nach drei Stunden Busfahrt und weiteren drei Stunden auf einem schlammigen Fluss mit ordentlich Hochwasser sind wir im Mutiara Taman Negara Resort angekommen. Da wir im Regenwald sind, hat es natürlich den ganzen Tag geregnet. Aber zu Beginn unserer Dschungel-Nachtwanderung hörte es zum Glück auf. Mit einem einheimischen Führer waren wir fast eine Stunde im stockdunklen Urwald unterwegs. Wir hatten natürlich Taschenlampen dabei. Ohne die Lampen würde man die Hand vor Augen nicht sehen.
Es gibt alleine 150.000 unterschiedliche Insekten hier, die wir zum Glück nicht alle getroffen haben. Der Führer zeigte uns allerdings einen schwarzen, giftigen Skorpion und eine dicke weiße Spinne. Außerdem haben wir Rehe gesehen, eine Wildschwein-Familie und eine wilde Katze. Wegen des starken Regens der letzten Tage haben wir zwar nur wenige Tiere gesehen, dafür aber umso mehr gehört. Hier ist eine unglaubliche Geräuschkulisse aus Froschgequake, Grillengezirpe und anderen Tönen, die ich nicht zuordnen kann.Für den Regenwald hatten wir übrigens ein Paket gebucht, in dem Essen enthalten ist – schließlich gibt’s hier nicht an jedem Baum ein Restaurant. Ich hatte mit Tarantelbeinen oder gerösteten Riesen-Ameisen gerechnet. Stattdessen wurde als Mittagessen eine Tomatensuppe gereicht, danach ein Jägerschnitzel mit Fritten und zum krönenden Abschluss gab’s ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte. Ist ja ganz nett, wenn man sich dem Geschmack der Gäste angepasst, aber ich hätte mich auch über etwas typisch Asiatisches sehr gefreut. (Jörg Düspohl)
So klingt der Nachtspaziergang im Dschungel: