Singapur ist nett, um dort einige Tage zu verbringen. Natürlich kann man dort bis zum Umfallen einkaufen. Speziell in der Vorweihnachtszeit bietet sich das an: Es ist warm, es gibt alle Marken, es ist günstig. Da ich aber nicht gerne einkaufe, habe ich andere Dinge in Singapur gemacht. Meine 6 Highlights:
- der Orchideengarten
- eine Fahrt mit dem Singapore Flyer
- eine Nacht auf der Vergnügungsinsel Sentosa Island. Finden viele albern, mir hat’s gefallen. Sentosa ist eine komplett künstliche Insel vor Singapur, die ein bisschen Ähnlichkeit mit US-amerikanischen Themenparks hat. Weil wir an einem Montag da waren, war sie nicht so überlaufen, und zusätzlich hatten wir in einem unglaublich schönen Hotel einen Spezialpreis bekommen. Auf der Insel bestaunten wir Haie und viele exotische Fische in einem großen Aquarium. Außerdem gab es eine multimediale Geschichte Singapurs in Wort, Ton, Bild und auch zum Anfassen. Prima gemacht.
- ein Singapore Sling in der Bar des Raffles (teuer!)
- ein Jazzkonzert an der Marina (oft kostenlos)
- Spaziergang durch Little India
Aus meinem Singapur-Blog von damals
Tag 1 und 2
Nach 11 Stunden und 30 Minuten Flug sind wir endlich in Singapur angekommen. Ich hatte in einem Zeitungsartikel gelesen, dass der Flughafen sich ehrgeizige Qualitätsziele gesetzt hat: Nach zwölf Minuten soll der erste Koffer auf dem Band liegen, nach 29 der letzte. Und nach 30 Minuten soll man das Terminal verlassen habe. Ich glaube, dass wir den Flughafen sogar noch schneller verlassen haben, obwohl wir ein kleines Problem bei der Einreise hatten: Man muss bei der Einreise ein Formular ausfüllen. Dort sollte man eintragen, wo man sich während des Aufenthalts in Singapur aufhält – so, wie es auch bei der Einreise in die USA ist. Natürlich hatten wir vergessen, die Adresse unserer Freunde zu erfragen.
Um nicht unnötig lange bei der Einreise anzustehen, sind wir zum Infoschalter der Einwanderungsbehörde gegangen. Hatte mich schon auf deutsche Verhältnisse eingestellt: Oh je, da haben sie jetzt ein ganz großes Problem. Dann müssen Sie sich erstmal die Adresse besorgen, und dann stellen Sie sich bitte wieder ganz hinten in der Warteschlange an. Aber nicht in Singapur: Der Herr fragte nach der Telefonnummer unserer Freunde – und die hatten wir zum Glück. Dort rief er dann direkt an, trug die Adresse in das Formular ein und ließ uns durch einen Nebeneingang nach Singapur einreisen. Und das alles in weniger als 30 Minuten – vom Flugzeug bis zum Auto unseres Freundes. (Jörg Düspohl)
Erste Eindrücke
Ich habe ja schon von unseren Nachbarn gehört, dass Singapur deutlich fortschrittlicher ist als Deutschland. Und ich muss sagen: Sie haben Recht! Unser Freund hat uns am Flughafen abgeholt, und als wir an die Schranke kamen, um das Parkhaus zu verlassen, musste er nicht erst umständlich das Fenster runterkurbeln und die Parkhauskarte in einen Schlitz schieben, nein, die Schranke ging automatisch auf. Und das funktioniert so: Jedes Auto bekommt bei der Zulassung einen kleinen Automaten eingebaut, in den man seine Geldkarte hinein schiebt. Kleinbeträge wie für Maut oder Parkhausgebühr werden dann dort direkt abgebucht. Ein weiterer kleiner Chip ermöglicht es, dass zuhause an der Tiefgarage die Schranke automatisch aufgeht. Denn auf dem Chip ist gespeichert, dass das Auto hierhin gehört, dass der Fahrer hier also wohnt. Sehr komfortabel.
Singapur: harte Strafen
Singapurs Strafen: In Singapur wird nicht lange gefackelt. Wer dabei erwischt wird, dass er auf seinem Rad verbotenerweise unter der Brücke auf dem Uferweg entlang fährt, muss 1.000 Singapore Dollar oder 500 Euro Strafe zahlen. Wenn man durch die Stadt geht, sieht man noch einiges mehr, was verboten ist – und im Falle eines Falles zu hohen Strafen führen kann. Auch Zigarettenpackungen sehen hier drastisch aus: Während bei uns nur leere Worte aufgedruckt sind – „Rauchen kann Krebs auslösen“ – sind hier Bilder zu sehen: Geschwüre am Hals, Zunge zur Hälfte weg, Fuß mit abgefallenen Zehen. Es stimmt schon: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Vielleicht wäre es auch in Deutschland und der EU sinnvoll, derartig ekelerregende Zigarettenschachtelmotive einzuführen.
In der U-Bahn laufen übrigens Videos, die auf die Gefahr von Terroranschlägen in den Bahnen aufmerksam machen. Den Passagieren wird gezeigt, was auffällig sein könnte, und wie man in einer solchen Situation richtig reagiert. Auch hier wurde eine drastische Bildsprache gewählt: Handeln Passagiere nicht, fliegen Sie mit der Bahn in einem Feuermeer in die Luft.
Um von anderen Dingen zu berichten: Wer hätte gedacht, das es außerhalb der USA einen Ort gibt, an dem Kommerz, Shopping und Geldausgeben noch mehr Lebenszweck ist als dort? Singapur schlägt die Staaten um Welten. Es gibt ein Einkaufszentrum nach dem anderen: Prada, Louis Vuitton, Cartier – und Faber Castell, Vom Fass und das Erzgebirgshaus. Lustig. Und überall sind Leute, die einkaufen – und dementsprechend viel Geld haben. So viel, dass es völlig normal ist, eine Haushälterin aus den Philippinen, Indonesien oder Malaysia zu beschäftigen. Deren Unterkunft in den durchaus herrschaftlichen Wohnungen ist ein etwa zehn Quadratmeter großer Raum ohne Fenster und mit einer kleinen Waschnische. Und als Gehalt gibt es 200 Euro im Monat. Trotzdem ist Singapur auch schön – besonders der Orchideengarten ist ganz entzückend!
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