H&A Tagesbar in Köln: Gutes Essen, optimierungsbedürftige Abläufe

Hauptspeise
Hauptspeise
Hauptspeise in der H&A Tagesbar

Wildschwein- und Rehschinken, Hirschsalami und Landjäger vom Wild – darauf freue ich mich schon seit Tagen! Denn natürlich habe ich vor meiner Verabredung zum Abendessen in der Kölner H&A Tagesbar schon im Internet geschaut, was auf der Karte steht: In der Vorweihnachtszeit gibt es passend zur Saison das Special Wild-Wochen. Eigentlich. Nur leider nicht an diesem Samstag.

Vorsicht! Feiern in der H&A Tagesbar

Denn als wir dort ankommen, ist der vordere Raum festlich gedeckt. Wir werden zum Seiteneingang gelotst und von dort zu unserem seit Wochen reservierten Tisch in einem Nebenraum. Gut, dass wir so früh dran sind, denn so ist es wenigsten noch einigermaßen leer – und ruhig. Links von uns ist eine kleine Geburtstagsgesellschaft, rechts von uns wird bald eine größere Feiergruppe sein. Als sie hereinkommt, schaut mir eine Frau tief in die Augen und sagt „Jetzt wird’s laut!“ – als ob sie meine Gedanken lesen könnte. Gut, dass wir zu diesem Zeitpunkt nur noch auf unser Dessert warten.

In der Zwischenzeit ist auch die große Gesellschaft angekommen, die vorne sitzen wird. Sie steht direkt vor der Treppe zur Toilette und trinkt ihren Aperitif. Ich muss mich leider durchkämpfen, um nach unten zu kommen. Als ich die Treppe wieder hinaufgehe, wartet oben netterweise bereits der Restaurantleiter und schickt mich hinter der Bar zurück in den Nebenraum, denn davor ist kaum noch ein Durchkommen. Wir scheinen fast die einzigen Gäste an diesem Abend zu sein, die keiner Feiergesellschaft angehören.

Folge: reduzierte Karte

Ich habe Verständnis dafür, dass diese Wochen vor Weihnachten mit den vielen Festtagsgesellschaften eine Herausforderung für die Küchen sind. Aber als Individualgast würde ich trotzdem gerne im Vorfeld über die Konsequenzen aufgeklärt werden: Als ich vor drei oder vier Wochen unseren Tisch reserviert habe, hat mir niemand gesagt, dass es wegen der vielen Gesellschaften nur eine eingeschränkte Karte geben wird. Ich kann mich nicht daran erinnern, ob jemand nach meiner Handynummer während des Reservierungsgesprächs gefragt hatte, aber genau in solch einem Moment wäre es nicht nur gut für das Lokal, selbige zu haben, sondern auch nett, wenn man den Gast darüber informierte, dass es an besagtem Tag nicht alle Gerichte von der Karte geben wird.

Wir erfahren das unglücklicherweise erst, nachdem wir bestellt haben: Ich die Wildplatte, auf die ich mich seit Tagen freue, meine Begleitung ein Wiener Schnitzel, beide als Vorspeise die Kürbissuppe, so wie’s in der Karte steht, die man uns gebracht hat. Nach der Bestellung kommt die Bedienung und drückt uns ein DIN A 4 Blatt mit der reduzierten Karte in der Hand, sie habe leider eben erst erfahren, dass man heute wegen der Feierlichkeiten nur eine kleine Karte habe. Friss oder stirb – denn ohne Reservierung wird man in der Innenstadt an diesem Samstagabend zeitnah kaum einen anderen freien Platz finden.

Dummerweise gibt’s auf der reduzierten Karte weder die bestellte Wildplatte, noch das Wiener Schnitzel. Dafür ein Drei-Gang-Menü mit jeweils zwei Optionen. Wir sparen damit bei den gewählten Varianten etwa 3,60 Euro gegenüber dem normalen Preis. Aber eigentlich ist uns das egal, denn wir sind mit dem Taste Twelve Gutscheinbuch da, bei dem das günstigere Hauptgericht nicht bezahlt wird.

Der Preis ist heiß in der H&A Tagesbar

Wir haben uns für Steak mit Fritten und einen kleinen Salat im Hauptgang entschieden. Ohne Menü würde das rund 20 Euro kosten. Steak mit Fritten, dafür bin ich eigentlich nicht in die H&A Tagesbar gegangen. Aber gut, die anderen Optionen sagen mir noch weniger zu, meine Begleitung will keinen Tapas-Teller für zwei. Also: Steak und Fritten. Immerhin gibt’s die gewünschte Kürbissuppe vorneweg, mit Garnele, leider ist sie etwas kalt, als sie an den Tisch kommt. Der Nachtisch: ein warmes Schokotörtchen mit Vanilleeis – letzteres ist sehr köstlich. Dazu ein Weißwein von Markus Schneider, einem meiner Lieblingswinzer, das hebt meine Laune.

Als wir bezahlen, eröffnet uns die Bedienung, sie habe aufgrund des Gutscheinbuches zehn Euro von der Gesamtrechnung abgezogen. Doch zehn Euro für ein Hauptgericht, das eigentlich 20 kostet? Ich schaue sie nur an, meine Begleitung protestiert, die Bedienung argumentiert: Als Menü ist es doch sowieso schon billiger. Sie ruft den Restaurantleiter dazu, der handelt souverän und schnell: Ein Essen wird als Menü abgerechnet, das andere einzeln. Ersparnis: 20 Euro. Geht doch.

Fazit: Das Essen war nicht schlecht, aber eben leider nicht die Wildplatte. Die Umstände waren – nun ja. Hier ließe sich sicherlich einiges verbessern. Gut, dass es in Köln noch viele andere Restaurants gibt.

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