Viele Einwanderernationen sind in der Kölner Restaurantszene vertreten. Pizza und Döner, Gyros und Ente süß-sauer gibt es fast an jeder Ecke. Doch zwei Länder mit großen Einwandererströmen sind kulinarisch kaum vertreten: Polen und Russland. Eigentlich kaum zu glauben. Deshalb haben wir zwei Adressen notiert, bei denen man hervorragend Essen kann, einmal polnisch und zweimal russisch. Bettina war im Dostoevsky, Timo im Maxima. Gerne nehmen wir in den Kommentaren weitere Anregungen entgegen.
Deftig: Polnische Küche im Maxima
Mitten in der Innenstadt in einer Nebenstraße der Hahnenstraße wird polnisch gekocht. Das ist überaus lecker, aber nach meinem persönlichen Geschmack eher etwas für die kühleren Tage. Die Portionen sind groß, aber an einem warmem Sommertag war mir das Essen dort zu deftig. Es gibt vieles mit Fleisch wie mein paniertes Schnitzel, Rouladen und selbstverständlich verschiedene Sorten Piroggen, gefüllte Teigtaschen polnischer Art.
Das Ambiente ist etwas gewöhnungsbedürftig. Große Fernseher mit Musikvideos und die Einrichtung im Stil einer Lounge machen das Maxima zum Essen etwas ungemütlich. Aber da ich schon mal in Polen war und dieser Stil dort sehr verbreitet ist, ist es halt authentisch. Auf der kleinen Terrasse vor der Tür sitzt man buchstäblich auf der Straße. Ebenfalls weniger gemütlich, auch wenn dort so gut wie kein Verkehr fließt.
Alles in allem ist das Maxima für einen kleinen kulinarischen Ausflug nach Polen an kalten Tagen sehr gut geeignet. (Timo Stoppacher)
Russisch am Barbarossaplatz
Im Dostoevsky an der Ecke Bonner Wall und Bonner Straße gibt es russische Gerichte. Als Vorspeise habe ich Hering im Pelzmantel gegessen, ein Schichtsalat aus Kartoffeln, roter Beete, Karotte und Hering, verbunden durch Mayonnaise. Schmeckt sehr frisch. Als Hauptspeise hatte ich Bllini jüdischer Art.
Nun sind diese Blini überhaupt nicht mit denen zu vergleichen, die wir bei der Kaviar-Verkostung hatten. Die waren nämlich klein und fest. Unsere Blini im Dostoevsky sind dagegen groß, eine Mischung aus einem Omelett und einem Pfannkuchen, finde ich. Gefüllt ist es mit Hackfleisch, und dazu gibt es ein Schälchen rote Beete Salat – ziemlich scharf, aber lecker.
Teigtaschen und Fleischtürmchen
Meine Begleitung an diesem Abend hatte Suppen oder Pelmeni. Das sind kleine gefüllte Teigtaschen, die wie die Suppen in hübschen, runden Töpfen mit Deckel serviert werden. Überhaupt legt man hier Wert darauf, das Essen liebevoll anzurichten: Auf die eckigen Tellern ist beispielsweise ein Balsamico-D gemalt, und das Dostoevsky F.M. wird als überbackenes Fleischtürmchen an den Tisch gebracht.
Essen im Odessa in der Südstadt
Im Ferkulum in der Südstadt ist das ukrainische Restaurant Odessa. Die Karte dort ist eher deftig, aber lecker. Die Portionen sind sättigend. Das Innere des Restaurants ein bisschen abgenutzt.
Dieser Artikel ist ursprünglich aus dem November 2016. Er wurde im Dezember 2023 aktualisiert.