Rheinland-Pfalz: Ein Wochenende in Ludwigshafen, Worms und Speyer

Im Nibelungenmuseum

Was fällt dir zu Ludwigshafen ein? Genaus, BASF und vielleicht noch Mannheim. Immerhin liegt die etwas größere Stadt genau gegenüber, also auf der anderen Rheinseite. Während Ludwigshafen noch zu Rheinland-Pfalz gehört, ist Mannheim jedoch schon Baden-Württemberg. Nah an Ludwigshafen liegen übrigens die so genannten SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz, die von der UNESCO im Juli 2021 wegen ihrer jüdischen Vergangenheit zum Welterbe ernannt wurden.

Zugegeben: Ludwigshafen hat mein Herz nicht erobert. Die Rheinpromenade ist zwar sehr schön, war bei meinem Besuch aber gerade wegen Hochwasser überflutet. Genau so wie der Stadtpark auf der etwas vorgelagerten Parkinsel. Die Fußgängerzone finde ich ohne Charme, das Rhein-Center lässt mich kalt. Dort allerdings ist ein ganz nettes Hotel, das Moxy. Es gehört zur Marriott Gruppe und hat eine ausgesprochen stylishe Lobby. Die Zimmer sind allerdings etwas spartanisch. Vom Moxy kommt man gut zum Bahnhof Ludwigshafen-Mitte und zum Berliner Platz. Dort hat man sehr gute Anbindungen ins Umland.

Direkt neben dem Moxy ist ein Restaurant einer Kette, das Tialini. Dort sitzt man nett mit Rheinblick. Die Bedienung ist forsch, aber witzig. Leider alles in allem aber etwas wenig serviceorientiert. Wir hätten gerne noch einen Wein beziehungsweise einen Kaffee getrunken, wenn sie denn in unsere Nähe gekommen wäre.

Von Ludwigshafen aus die Region erkunden: Erster Stopp ist Worms

Mit der S-Bahn fährt man vom Bahnhof Ludwigshafen-Mitte mit einem VRN-Ticket in 20 Minuten nach Worms. Wir hatten einen Ticket für zwei Personen und 24 Stunden für 17 Euro – sehr günstig. In Worms geht man vom Bahnhof Richtung Zentrum in die Wilhelm-Leuschner-Straße und steht schon gleich vor einer Erinnerung an die Nibelungen: Da ist der Siegfriedbrunnen in der sonst eher unspektakulären Fußgängerzone. 

Ein Spaziergang, den ich mir im Internet ausgedruckt habe, führt einmal durchs Stadtzentrum. Und so natürlich auch zu allen Orten, die mit den Nibelungen verbunden sind, also dem Hagen-Denkmal, dem Nibelungenturm und vor allem natürlich dem Nibelungenmuseum. Dort bekommt man einen Audioguide, der in zwölf Etappen durch den Turm führt und die Geschichte der Nibelungen zusammenfasst – inklusive der misslichen Interpretation und In-Beschlagnahme durch die Nazis.

Neben den Nibelungen ist natürlich auch der Dom wichtig – und einige Kirchen mehr. Wein scheint außerdem in Worms eine große Rolle zu spielen: Um 11 Uhr sitzen viele schon bei einem Glas oder Viertel Liter auf dem Marktplatz. Für mich unvorstellbar. Wir fragen uns um 19 Uhr oft genug, ob es nicht vielleicht noch zu früh für Alkohol sein könnte.

Auch Martin Luther ist 2021 besonders wichtig

Was ich nicht wusste: 2021 ist das Jahr von Martin Luther in Worms. Der trat dort nämlich 1521 vor den Kaiser und weigerte sich, seine Thesen zurückzunehmen. Angeblich soll er hier gesagt haben: 

„Hier stehe ich und kann nicht anders.“

Im zu Ehren steht beispielsweise eine Lutherbüste im Dom, im Stadtmuseum läuft derzeit eine ihm gewidmete Ausstellung und natürlich gibt es auch ein Luther-Denkmal sowie einige andere Erinnerungen an den großen Reformer.

Im Pegelhäusje am Rhein gibt es übrigens lecker Eis und Eistee. Das Eis wird leider in Kunststoffschüsselchen serviert.

Speyer: Historische Altstadt mit Dom

Ähnlich weit wie nach Worms ist es in die andere Richtung nach Speyer. Dort ist der Dom natürlich auch sehr wichtig. Leider, leider war ich an einem Sonntag da. Vor dem Gottesdienst durfte ich den Dom jedoch nicht besichtigen, weil er wegen der Corona-Pandemie bereits desinfiziert war. Ab 11 Uhr 30 wäre eine Besichtigung wieder möglich gewesen, da war ich aber schon weg. 

In Speyer weisen Stelen die wichtigsten Attraktionen aus, das ist recht praktisch. Neben einigen Kirchen sind das das Stadttor, Apörtel genannt. Außerdem gibt es ein archäologisches Schaufenster, das man aber auch gut auslassen kann. Im Adenauer-Park ist übrigens das Grab von Helmut Kohl – videoüberwacht, wohlgemerkt. Und sonst ist die Stadt mit ihren alten Gebäuden und den schmalen Gassen einfach sehr hübsch, um dort eine Runde zu drehen und einen Zwischenstopp einzulegen.

Übrigens ist es auch nach Mainz nicht weit.

Zum Essen von Ludwigshafen nach Mannheim

Nach Mannheim fährt man von Ludwigshafen nur knapp zehn Minuten mit der Straßenbahn. Dort gibt es die eindeutig besseren Restaurants, natürlich den Wasserturm und noch einige Sehenswürdigkeiten mehr. Wir haben in der Metzgerei gegessen. Chic, bodenständig, lecker – und mit einer wirklich guten Auswahl an Weinen.

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