Reno: Von Pferden und Menschen

Mit den Pferden unterwegs
Los geht's
Los geht’s

Auf unserem Roadtrip durch Kalifornien sind wir auch nach Nevada gefahren. Denn in Reno wohnt eine liebe Freundin von mir. Mit ihr haben wir etwas ganz Ungewöhnliches gemacht. Besser gesagt: Wir haben etwas für uns ganz Ungewöhnliches gemacht. Denn in Nevada ist es völlig normal, auf einem Pferd durch die Prärie zu reiten. Für uns dagegen nicht. Darum hatten wir auch ziemlichen Respekt, als meine Freundin Ute uns fragte, ob wir mit ausreiten wollten.

Zuerst haben wir CC und Cameo ausrittfertig gemacht: gebürstet, Hufe gesäubert, Zaumzeug an-, Decke und Sattel aufgelegt – und los ging’s querfeldein, Berge hoch und runter, mal schneller, mal langsamer. Im Hintergrund immer die Berge Nevadas, von der untergehenden Sonne rosa angeleuchtet. Hier rannte ein Hase vor uns davon, dort stand eine Mustangherde und weidete in dem trockenen Gestrüpp am Boden.

Reno: Wie man in der Casinostadt lebt

Reno nachts
Reno nachts

Ute erzählte derweil vom Leben in der Stadt. Dass es viele Alkoholiker und Drogensüchtige hier gibt. Dass die Casinobetreiber der Stadt das kulturelle Leben mit kostenlosen Rock- und Klassikkonzerten am Flussufer fördern. Wie wichtig Obamacare für die Bevölkerung ist, und wie wenig sie diejenigen verstehen kann, die dagegen sind. Sie erzählte, was passiert, wenn man mit Alkohol am Steuer erwischt wird: abgeführt in Handschellen, mehrere Stunden im Gefängnis, Führerschein weg für drei Monate. Und sie hatte eine Antwort auf die Frage, was der Grund der vielen Hofverkäufe ist: Geldmangel. Vielen reicht der Verdienst für ihr Leben nicht aus. Darum verkaufen sie, was sie nicht mehr brauchen. Andere haben sehr wenig Geld und freuen sich über die günstige Einkaufsgelegenheit.

Auch von Polizeieinsätzen berichtet sie. Dabei hat Reno nur 225.000 Einwohner, entsprechend wenig sollte hier für die Gesetzeshüter zu tun sein. Eine Fehleinschätzung. Die meisten Einsätze gehen übrigens auf häusliche Gewalt zurück. Utes Nachbarinnen erzählen immer wieder, dass sie von ihren Männern geschlagen werden.

Das also sind die Geschichten hinter der schillernden, leuchtenden Fassade der Casinostadt. Aber der Ausritt in die Wüste war trotzdem schön.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.