Der Osten von Gran Canaria: Fahrt durch wilde Natur

Blick aus der Höhle
Kanarische Dorf im Osten von Gran Canaria
Kanarische Dorf im Osten der Insel

Las Palmas liegt im Osten von Gran Canaria. Das heißt, dieser Teil der Insel lässt sich von der Hauptstadt aus ziemlich einfach mit dem Mietwagen erkunden. Wir begannen unsere Tour im Botanischen Garten in Tafira Alta, auch, weil ich darüber viel Positives gelesen hatte. Ich war ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. Wir sind allerdings von oben in den Garten gekommen. Dort fehlten im August 2019 die Geländer, die Treppen und Wege waren vernachlässigt – und vor allem war die Pflanzenwelt ziemlich vertrocknet und ungepflegt. Allerdings hatten wir von oben auch den Blick hinunter in den riesigen Garten: Dort sah es deutlich netter aus. Zugegeben: Uns waren die vielen Treppenstufen an einem Tag mit 30 Grad zu viel – insbesondere, weil wir noch andere Programmpunkte hatten. Mein Tipp lautet darum: Wenn Ihr Euch den Botanischen Garten anschauen wollt, nehmt den unteren Eingang.

Im Osten von Gran Canaria von Dörfchen aus ins Tal

Auch unser zweiter Halt hat mich nicht überzeugt: Zwar ist Agüimes ein hübsches Dörfchen. Allerdings ist der Aufwand hoch, irgendwo einen Parkplatz zu finden, zur Kirche zu laufen, und dort eigentlich nicht viel außer geschlossene Läden und Cafés an einem Samstagvormittag zu finden. Andere Dörfer, die wir im Norden Gran Canarias gesehen haben, bieten da ein bisschen mehr. Allerdings liegt Agüimes schon sehr nah am Barranco de Guayadeque.

Folgt man der Straße in das Tal, kommt man irgendwann nach Cuevas Bermejas, ein Ort mit einem sehr kleinen Parkplatz, der schnell komplett überfüllt ist. Wir sind darum weiter ins Tal gefahren. Wenn man denkt, man sei zu weit und es komme nichts mehr, ist man völlig richtig. Denn irgendwann macht die Straße eine Kurve und führt steil nach oben. Folgt man ihr, landet man direkt auf dem Parkplatz des Restaurants Tagoror. Dort steht ein grimmig blickender Parkplatzwächter, der die Besucher direkt ins Restaurant lotst – oder sie mehr oder weniger höflich bittet, wieder zu fahren.

Traditionelles Essen im Osten von Gran Canaria

Wir haben im gesagt, dass wir ins Restaurant kommen werden – aber erst den Ausblick genießen wollen. Dazu geht man auf dem Parkplatz ganz nach hinten, vorbei an den Höhlenwohnungen auf einen sehr schmalen Pfad. Und schon nach der nächsten Kurve hat man einen weiten Blick über die Berge und das in sie hineingefräste Tal. Im Restaurant waren wir trotzdem, und haben dort sehr gut kanarisch gegessen: Papas arrugadas, die in viel Salz gegarten Kartöffelchen mit der würzigen Soße, Mojo. Und Ropas viejas, das ist ein Kichererbseneintopf.

La Fortaleza: Auf den Spuren der Geschichte

Von Agüimes sind wir etwa eine halbe Stunde in die Berge Richtung Westen gefahren. Dort kommt man nach Santa Lucia. Kurz hinter dem Ortseingang hält man sich links Richtung Las Palmas. So kommt man auf eine schmale Straße, die Richtung La Fortaleza führt. Dieser Ort sollte einer meiner Highlights auf Gran Canaria werden. Zunächst erreicht man ein Informationszentrum, dessen Besuch durchaus sinnvoll ist. Neben einigen Kleidungstücken und Alltagsgegenständen der Ureinwohner Gran Canarias gibt es auf deutsch auch einen Film, der ihre letzte Zeit beschreibt, bevor die Spanier die Insel eroberten.

Folgt man dann der Straße weiter, kann man sich die Felsformation ansehen, in der die Guanchen, so heißen die Ureinwohner, lebten. Hier gibt es eine große Höhle, die zu zwei Seiten geöffnet ist, und durch den Lichteinfall eine mystische Bedeutung hat. Außerdem wurden einige Fundamente ausgegraben. La Fortaleza, die Festung auf deutsch, ist also ein tiefes Eintauchen in die Geschichte Gran Canarias, sehr fern des Massentourismus im Süden der Insel. Ein Ausflug, der sich lohnt.

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