Spionagemuseum in Berlin

Treppe im Spionagemuseum
Treppe im Spionagemuseum
Treppe im Spionagemuseum

Am Potsdamer Platz gibt es das Spionagemuseum. Dort bekommt man einen Abriss der Spionage von den alten Ägyptern bis zum Internetzeitalter. Das klingt soweit ganz gut, insbesondere, weil das Museum multimedial und interaktiv ist. Ich bin trotzdem enttäuscht:

Was im interaktiven Spionagemuseum alles nicht funktioniert

  • Zu Beginn ist das Museum sehr textlastig – mir definitiv zu eintönig. Ich gehe darum die leuchtende Treppe mit den spannenden Lichtinschriften schnell nach oben.
  • Dort gibt es viele Audiodateien: Spione erzählen aus Ihrem Leben. Aber über zehnminütige Beiträge von Menschen, deren Namen mir nichts sagen, finde ich zu lang. Besonders, da ich nicht weiß, wie viel Zeit ich noch mit anderen Exponaten verbringen werde.
  • Ganz nett ist, dass man einige Ausstellungsstücke auf einem Bildschirm drehen und wenden kann. Letztlich ist das aber nur eine Spielerei ohne wirklichen Mehrwert.
  • An einem Bildschirm soll man Nachrichten de- und entchiffrieren. Obwohl wir die Anleitung mehrfach lesen, gelingt es uns nicht.
  • Ein Stockwerk tiefer geht es um Big Data und das Internet. Um ehrlich zu sein: Wüsste ich nicht, was Big Data ist, wüsste ich es nach dem Besuch des Museums noch immer nicht. Aus den Hörstationen kommen wie an vielen Stationen nur merkwürdige Geräusche, aber keine erklärenden Texte, auf den Bildschirmen laufen Foto- und Videoabschnitte willkürlich angeordnet, so scheint es. Da bleibe ich ratlos zurück.
  • „So sieht eine gehackte Webseite aus“ verspricht mir eine andere Station, und ich könne das Hacken selbst ausprobieren, indem ich über die Tastatur Informationen eingebe. Geht nicht. Der Text lässt sich nicht verändern, der Sinn der Station erschließt sich mir nicht.
  • Etwas versteckt ist außerdem ein dunkler Raum, in dem man sich vor einen Spiegel stellen soll. Was dann aber passieren sollte, weiß ich nicht, denn in unserem Fall passiert nichts, und es gibt keinen Erklärtext zu der Station.
  • Der Laserparcours war von Jugendlichen belagert und außerdem schien die Servicekraft mit dem Laser selbst ein Problem zu haben. Da ich diesen Parcours schon einmal im Spionagemuseum in Oberhausen gemacht habe, ärgere ich mich darüber nicht.

Was ganz nett ist

Um auch etwas Positives zu sagen: Interessant ist der Abschnitt zum Thema Gift: Über Zigarettenschachteln oder Regenschirme könnte man so seinem Feind schnell und fast unbemerkt Böses zufügen, nehme ich mit. Und auch die James Bond Abteilung ist ganz nett, allerdings bewegen wir uns hier natürlich in einer fiktiven Welt.

Fazit: Nicht alles, was sich gut anhört, ist es letztlich auch. Das gilt leider auch für das Berliner Spionagemuseum. Mein Tipp: In der Hauptstadt gibt es deutlich spannendere Dinge zu sehen und zu tun, beispielsweise die Berliner Unterwelten.

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