Berlin: Im Futurium in die Zukunft blicken

Willkommen im Futurium
Willkommen im Futurium
Willkommen im Futurium

Ist ein Haus mit Exponaten, die sich um die Zukunft drehen, eigentlich ein Museum? Ich bin unschlüssig. Darum spreche ich vom Futurium in Berlin, in Fußnähe zum Hauptbahnhof, lieber von einer Ausstellung. Wobei dieses Wort der Sache nicht ganz gerecht wird, finde ich. Denn das Futurium ist schon eine gewaltige Sammlung von Informationen und interaktiven Stationen. Man kann dort locker einige Stunden zubringen.

Voraussichtliche Lesedauer: 6 Minuten

Zugegeben: Mit Mund-Nasen-Maske und in der Jacke, weil bei meinem Besuch coronabedingt die Spinde noch nicht wieder geöffnet waren, kann es dort schnell sehr warm werden. Und je voller es ist, desto eher muss man an den einzelnen Stationen natürlich anstehen. Trotzdem ist die Ausstellung definitiv einen Besuch wert. Der Eintritt ist übrigens kostenlos.

Auf jeden Fall mitmachen

Interaktive Ausstellung

Direkt am Eingang der Ausstellung kann man sich entscheiden, ob man aktiv im Futurium mitmischen möchte – beispielsweise bei Umfragen. Ich finde, man sollte das tun, denn so wird das Ganze durchaus noch spannender. Wer sich dafür interessiert, bekommt ein Armband mit einem Chip, auf dem V zu sehen ist. Immer wenn das V im Laufe der Ausstellung irgendwo an einem Exponat zu sehen ist, kann man damit also etwas tun. Beispielsweise Informationsmaterial speichern, das man sich zuhause in Ruhe ansehen möchte, und wofür man in der Ausstellung selbst nicht die Muse hat. 

Ich habe ziemlich viel gespeichert, weil ich fast alle Informationen total spannend fand. Allerdings war ich zuhause über die Aufbereitung enttäuscht: Ich hätte mir gewünscht, dass ich mir automatisch ein PDF aller gespeicherter Inhalte herunterladen kann. Zwar kann man die Daten als PDF speichern, aber sie sind dann nicht besonders schön aufbereitet. Und liest man die Online-Variante, wird man durch zu viele Möglichkeiten häufig aus dem linearen Fluss herausgerissen. Denn finde ich aber wichtig, um die teilweise sehr komplexen Zusammenhänge zu verstehen.

Was gibt es im Futurium zu sehen und zu tun?

Ähnlich verwirrend wie die gespeicherten Informationen finde ich übrigens die Homepage selbst. Denn so richtig schlau wurde ich aus ihr nicht. Dabei würde ich jedem einen Besuch im Futurium ans Herz legen. Zumindest jedem, der sich für die Zukunft interessiert. Im Prinzip geht es dort um die drei Bereiche Mensch, Natur und Technik. Das klingt jetzt noch nicht so umwerfend. Mit dem Chip an deinem Armband kannst du dir aber beispielsweise per Zufallsprinzip einen Avatar zuweisen lassen, für den in der Zukunft eine bestimmte Krankheit erkannt wird. Es wird dir beschrieben, was das Problem ist, und du musst dich entscheiden, ob du diese Krankheit schon heute mit allen möglichen Risiken in deinem Gengut behandeln lassen möchtest. Oder eben nicht.

Nein, es ist nicht nur für Kinder interessant

Du kannst außerdem herausfinden, wie sehr du in deinem Beruf davon bedroht bist, von Robotern ersetzt zu werden – oder ob diese eigentlich Gefühle entwickeln können. Und: Du kannst mit einem Roboter live Käsekästchen, auch Tic Tac Toe genannt, spielen.Im Futurium geht es aber noch um viel mehr: Um Nachhaltigkeit und smarte Städte beispielsweise, um Konsum – und die Möglichkeit des Verzichts. Oder um das, was wir künftig essen werden. Im Zentrum des Futuriums steht aber immer der Besucher mit seiner Meinung und seinen Interessen. Denn es liegt an dir, wie du den Besuch gestaltest. Am Ende der Ausstellung kannst du dir noch ansehen, woran genau du das meiste Interesse gezeigt hast. Das ergibt sich unter anderem aus den Antworten, die du bei den Umfragen mittels deines Chips gegeben hast.

Mein Fazit: Im Futurium sind viele Eltern mit Kindern unterwegs. Dürfen sie auch gerne sein. Ich glaube aber, dass die nicht mehr ganz Kleinen viel mehr vom Besuch haben. Für mich war das Futurium wie ein gigantischer Spielplatz für Erwachsene. Ich hatte da eine gute Zeit, die aber leider von uns zu kurz eingeplant war.

Übrigens solltest du unbedingt den Shop besuchen. Dort gibt es wirklich eine Menge schöner und spannender Dinge – von der Baumwolltasche über Blumensamen bis zu Regenschirmen. Könnt Ihr übrigens auch online besuchen.

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