Bielefeld: Restaurant- und Hoteltipps für deinen Städtetrip

Beleuchtetes Haus im Museumshof
Historisches Fachwerkhaus
Historisches Fachwerkhaus in Bielefeld im Museumshof Senne

Der Ostwestfale macht bekanntlich nicht viele Worte. Und ob er seine Heimat so richtig zu schätzen weiß – ich zweifle manchmal daran, wenn ich mich mit Leuten aus der Region unterhalte. Dabei gibt es im Teutoburger Wald so viel zu entdecken – selbst in Bielefeld, der Stadt, die seit vielen Jahren mit dem abgedroschenen Witz leben muss, dass es sie eigentlich gar nicht gibt. Obwohl mir gebürtige Ostwestfalen also kurz und knapp mehrfach versicherten, man müsse kein Wochenende in Bielefeld verbringen, weil es dort nichts Spannendes zu sehen gäbe, habe ich mich selbst auf eine Entdeckungsreise begeben – und eine ganze Menge erlebt:

Tipps für Läufer und Genussmenschen

1. Essen auf dem Museumshof

Etwas außerhalb liegt der Museumshof Senne mit dem Historischen Gasthaus Buschkamp. Hier, etwas verborgen im Wald, stehen Häuser aus den Jahren 1607 bis 1820 – und sie sind es selbst bei strömendem Regen wert, dass man stehen bleibt und sie näher betrachtet. Das Gebäude-Ensemble wurde übrigens während des Autobahnausbaus vor dem Abriss bewahrt. Der Gründer des Freilichtmuseums in Detmold leitete den Wiederaufbau der Häuser an dieser Stelle.

Das Gasthaus Buschkamp serviert hier Spezialitäten aus der Region. Ich hatte eine westfälische Festtagssuppe, Hirschrücken – der unfassbar zart war, und die westfälische Götterspeise mit Stippmilch und Pumpernickel.

2. Gut bestückte Ginbar in Bielefeld

Das Faces Restaurant ist gleichzeitig die Bar des Légère Hotels. Dort gibt es international beliebte Speisen wie Burger, Suppen, Salate und Pasta – allerdings immer mit einem Hauch Extravaganz. So aß ich bei meinem Besuch zur Recherche eines Buchprojekts die Pasta mit einer Zitronen-Thymian-Soße und an der Kürbissuppe war Kokos. besonders toll ist aber, dass die Bar so viele regionale Spirituosen hat – beispielsweise den Lossie Gin. Ihn kann man dort sogar mit einem Tonic aus dem Teutoburger Wald mischen.

3. Backen mit Tradition

Dr. Oetker kennt jeder. Der Hersteller von Müsli, Kuchenmischungen und Pizza sitzt in Bielefeld. Wer sich früh genug anmeldet, kann dort eine Führung durch die Unternehmensgeschichte und -philosophie machen und im Anschluss im firmeneigenen Laden einkaufen. Lies hier weiter, wenn du mehr über mein Erlebnis in der Dr. Oetker Welt wissen möchtest.

4. Laufrunde auf dem Johannisberg – Vorsicht! Steil!

Ich will alles, nur auf keinen Fall den Berg hinunterlaufen. Denn ich weiß genau, dass ich am Ende meiner Trainingsrunde wieder hinauf muss. Und der Johannisberg in Bielefeld ist steil, verdammt steil. Schließlich liegt die Stadt im Teutoburger Wald, das ist nichts für Kölner Flachlandindianer wie mich. Allerdings bleibt mir nichts anderes übrig, als hinunter zu laufen. Denn als ich um kurz nach 6 Uhr morgens vom Mercure Hotel losjogge Richtung Bauernhausmuseum, ist außer mir kaum jemand auf dem Weg durch den Wald unterwegs. Vielleicht habe ich zu viele Tatorte gesehen, mag sein, auf jeden Fall ist mir das zu unheimlich.

Darum drehe ich, laufe an einem Infozentrum zum Historischen Park auf dem so genannten Joberg vorbei, am angedeuteten ehemaligen Zwangsarbeitslager, das jetzt ein Parkplatz ist weiter vorbei, und vorbei an einer seltenen Kastanie, am Klettergarten und runter ins Tal. Am Anfang der Hochstraße führt ein Fußgängerweg wie auf einer Terrasse parallel zum Ostwestfalendamm Richtung Johannisfriedhof und Botanischem Garten. Hier läuft man ganz gemütlich. Auf dem Rückweg ins Hotel habe ich den Weg durch den Weinberg genommen. Der ist zwar noch steiler als erwartet, aber der Blick auf die Stadt ist nett.

Tipp: Ihr seidGäste des Hotels auf dem Johannisberg? Falls Ihr mit dem ÖPNV unterwegs seid, nehmt Euch bitte ein Taxi am Hauptbahnhof! Denn vom Adenauerplatz, der nächstgelegenen Straßenbahnhaltestelle, geht man gute 15 Minuten – und zwar steil den Berg hinauf. Wem das zu viel Fitnessprogramm ist, der sollte sich besser fahren lassen.

5. Etwas Geschichte in Bielefeld

Die Sparrenburg in Bielefeld ist nicht nur irgendeine Burg aus einem längst vergangenen Jahrhundert, sondern die nördlichste Spornburg Deutschlands. Von einer Spornburg spricht man, wenn sie auf einem Berg sitzt, der mindestens auf zwei Seiten sehr steil ist. Auch die Ehrenburg an der Mosel in Brodenbach ist eine solche Burg. Von der Sparrenburg hat man einen guten Blick über die Stadt. Außerdem gibt es dort ein Restaurant mit bodenständig-ostwestfälischem Essen. Wie so oft hat man den besten Blick auf die Burg jedoch aus der Ferne, in diesem Fall vom Johannisberg. Dort gibt es ein Mercure Hotel, und direkt unterhalb der zugehörigen Terrasse hat man einen guten Blick auf den Burgturm. Wenn man den steilen Berg hoch gelaufen ist, sollte man sich dafür dort auf jeden Fall mit einem Cocktail belohnen.

6. Für Jahre mit Weihnachtsmarkt

Wer in einer Stadt mit ständig überfüllten Weihnachtsmärkten lebt, sollte im Winter nach Bielefeld fahren. Denn der Weihnachtsmarkt dort zieht sich über mehrere Plätze und durch einige Straßen, so dass die Besuchermengen entzerrt werden. Nur vor den Glühweinständen herrscht das gleiche Gedränge wie auf allen Weihnachtsmärkten. Hier findet man übrigens auch traditionelle Speisen wie westfälische Apfelpfannkuchen.

7. Ein Besuch in der Kunsthalle

In der Kunsthalle in Bielefeld, nicht weit von Dr. Oetker, gibt es viel moderne Kunst zu sehen. Das ist nicht jedermanns Geschmack. Allerdings hilft die Auseinandersetzung damit, im Geist offen für Neues zu bleiben. Im Untergeschoss gibt es einen Filmraum, in dem Besucher*innen Hintergrundinformationen zu den aktuellen Ausstellungen bekommen.

Restaurants und Hotels in Bielefeld

Mittagshunger in der Stadt stillen

Wer mittags in der Stadt unterwegs ist, bekommt an vielen Orten etwas zu essen. Mir hat es im Nichtschwimmer besonders gut geschmeckt: ich hatte eine indische Kombination, sehr authentisch. Und zur Mittagszeit etwas günstiger als am Abend. Sehr zuvorkommender Service. Großzügiges Restaurant.

Indisches Mittagsmahl

Zum Abendessen was Besonderes

In Bielefeld gibt es gleich zwei Restaurants, in denen man sehr gut isst:

  • Im Klötzers in der Innenstadt gibt es ein Drei-Gang-Menü für einen fairen Preis. Auch à la carte lohnt sich. Ich hatte beispielsweise ein Tunfischsteak. Zum Restaurant gehört ein Delikatessenladen.
  • Im Glückundseligkeit isst man nicht nur sehr gut – man sitzt auch beeindruckend. Das Restaurant ist nämlich in einer ehemaligen Kirche untergebracht.

Gut schlafen in Bielefeld

Sehr stylish ist das Légère Hotel mitten in der Stadt und nur etwa zehn Minuten zu Fuß vom Bahnhof entfernt. Bei Secret Escapes (Werbelink zu Secret Escapes. Du solltest dafür eine Gutschrift bekommen.) gibt es immer wieder ein unschlagbares Angebot, bei dämmen deutlich weniger zahlt als üblich. Dafür ist jedoch das Frühstück enthalten, die Softdrinks aus der Minibar und ein Willkommensgetränk in der Bar.

Tipp: Wem das Légère-Hotel zu teuer ist: Direkt nebenan ist das Légère Express. Es ist nicht ganz so stylish, bietet nicht ganz den gleichen Service – ist dafür aber um einiges günstiger. Und gut.

Auf dem Johannisberg ist das Mercure Hotel. Von außen ist es sehr häßlich, auch die Flure müssten dringend einmal verschönt werden. Aber die Zimmer sind neu gemacht. Das Frühstück ist völlig okay, für meinen Geschmack gibt es aber zu viele Kunststoffverpackungen.

Auf der Rückseite des Bahnhofs ist das B&B Hotel. Das ist natürlich eher einfach und günstig. Das Frühstück ist trotzdem in Ordnung. Die Parkplätze hinter dem Haus sind kostenlos, aber begrenzt.

Als Journalistin halte ich mich an den Pressekodex des Presserats. Ich war im Juni 2018 und 2020 während der #TeutoBloggerWG von Teutoburger Wald Tourismus in Bielefeld. Die Kosten für die Anreise, die Unterbringung, Verpflegung und das Menü mit korrespondierenden Gins wurde vom Veranstalter und seinen Kooperationspartnern getragen. Außerdem habe ich für diesen Artikel ein Honorar bekommen. Der Artikel ist trotzdem nicht mehr als Anzeige markiert. Denn eine Reise im Dezember 2016 habe ich selbst bezahlt. 2021 und 2022 war ich außerdem für mein neues Buch „80 Glücksorte im Teutoburger Wald“ mehrmals auf eigene Kosten in Bielefeld. Das Faces Restaurant hat mich zum Essen eingeladen.

Dieser Artikel aus dem Juni 2018 wurde im Oktober 2020, im November 2021 und im März 2022 aktualisiert.

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