Argentinien: Mendoza und das Umland

Auf der Grenze zu Chile
Mendoza
Mendoza

Jede Straße im Zentrum von Mendoza ist mit Bäumen gesäumt. Allerdings gibt es in hier nicht viel zu sehen. Die Attraktionen befinden sich außerhalb der Stadt: Weinanbau und die Grenze mit Chile gehören zu den Programmpunkten, die Reisebüros in Medonza bei Tagestouren anbieten. Denn Mendoza liegt am Fuße der Anden, nicht weit von Chile. Weingüter und Olivenölfarmen kann man übrigens schon bei einer Halbtagestour kennenlernen. Beides hängt miteinander zusammen: Die Weinbauern schützen ihre Reben nämlich vor den strengen Winden mit Olivenbäumen, die sie außenherum pflanzen. Und die Oliven ernten sie natürlich und verwerten sie. Jeder Wein, den ich in den vergangenen zwei Wochen getrunken habe, kam aus Mendoza, denn hier ist das größte argentinische Weinanbaugebiet. Aber jeder dieser Weine war auch deutlich besser als die, die wir bei unserem Halbtagesausflug probieren durften. Für die Touritouren holt man also nicht die besten Tropfen aus dem Keller. Trotzdem war das Ganze natürlich interessant. Und quasi zum Ausgleich waren die Olivenprodukte aus der Region hervorragend.

Fahrt an die chilenische Grenze

Unseren Aufenthalt in Mendoza nutzten wir für einen Tagesausflug in die Anden. Wir hatten uns für eine zwölfstündige Tour entschieden, in der einige Höhepunkte der Region angefahren wurden. Leider mussten wir dazu schon um 7.30 Uhr im Bus sitzen. Nach ungefähr 1,5 Stunden waren alle Mitreisenden an Bord, und es ging endlich los Richtung Anden. Wir hatten zwar schon in Südargentinien einige Berge gesehen, doch weil es hier so trocken ist (es regnet nur einige wenige Tage im Jahr) sahen die Anden hier ganz anders aus: viel staubiger. Und wenn das Fenster offen war, konnte man den Staub ähnlich wie auf einer Baustelle auch schmecken. Da wir mitten durch die Anden gefahren waren, sahen die Berge dementsprechend auch viel gewaltiger aus, als wenn man sie nur von weitem sieht. Der höchste Berg Amerikas, der Cerro Aconcagua, ist 6.962 Meter hoch, und hat seine Spitze leider vor uns in den Wolken versteckt. Nach etwa fünf Stunden und etwa 220 Kilometern hatten wir eine Höhe von etwa 3.000 Metern erreicht. Die restlichen 8 Kilometer des Hinwegs haben wir in etwa 20 Minuten zurückgelegt. Die Straße wäre in Deutschland eine einspurige Schotterpiste, sie ist also nicht geteert und ohne Randbefestigung, und sie führt in Serpentinen den Berg hinauf.

Auf dem Gipfel in 4.000 Metern Höhe ist man genau auf der Grenze zwischen Argentinien und Chile. Hier steht eine Christusstatue aus Bronze, die daran erinnert, dass vor über 100 Jahren ein Grenzkonflikt zwischen beiden Ländern friedlich beigelegt wurde. Hier oben musste man um seine Brille fürchten, weil der Sturm so stark war, aber ich habe gewonnen. Außerdem ist in dieser Höhe die Luft schon recht dünn, so dass uns die Tourleitung darauf hingewiesen hatte, uns langsam und nicht überstürzt zu bewegen, um keine Atemprobleme zu bekommen. Und es war furchtbar staubig, so dass man trotz Brille fast die Augen nicht aufhalten konnte. Trotz der langen Fahrt war das ein beeindruckender Tag. (Jörg Düspohl)

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