Whisky und Haggis: Essen und Trinken in Schottland

Bei Glenfiddich

Schottland ist bezaubernd. Bei unserer dreiwöchigen Rundfahrt gab es keinen einzigen Tag, der langweilig gewesen wäre. Allerdings gibt es schon eine Sache, die ich während der Reise schwierig fand: das Essen. Es gibt nämlich in sehr vielen Restaurants Burger, Steak und Haggis zu essen. Finde ich alles drei okay – aber drei Wochen lang immer wieder, das kann eintönig sein.  Wobei man speziell zum Haggis sagen kann: Es gibt ihn in ziemlich unterschiedlichen Varianten. Mal ganz bodenständig, mal für Gourmets.

Einen großen Salatteller dagegen findet man nie. Wir haben uns mit mehreren Schotten über diesen Unterschied zu Deutschland unterhalten. Die meisten sagten, sie kämen nie auf die Idee, im Restaurant einen Salat zu essen. Vielmehr sei es immer Fisch oder Fleisch. Unser Freund Nick lachte sogar laut, als wir ihn fragten, warum man nirgendwo einen Salatteller bekommt. Er meinte: „Es ist noch gar nicht so lange üblich, diese große Gemüseauswahl im Supermarkt zu haben“. Des Schotten-Diät bestehe aus Fleisch, und das werde auch in Zukunft so bleiben. Gängig ist in Schottland Lamm, schließlich ist die Insel voll mit Schafen. Und auch Hirsch kommt gerne auf den Teller.

Whisky, Gin und Bier

Dafür bekommt man bei den Getränken in Schottland so viel Abwechslung, dass man jeden Abend etwas anderes probieren kann: Bier, Gin und Whisky wird überall auf der Insel hergestellt. So gibt es sehr viele lokale Produkte.

Zwar trinke ich nicht gerne Bier. Whisky hatte ich vor Schottland genau einmal getrunken. Allerdings finde ich, dass man im Urlaubsland versuchen sollte, was angeboten wird. Beim Bier bin ich positiv überrascht worden. Die dunklen Biere schmecken lange nicht so bitter wie ich es kenne. Das waren die Biere, die ich probiert habe:

  • Dark Island, ein dunkles Bier von den Orkney Inseln, sehr mild.
  • Crabbies Ginger Beer (Werbe-Link), scharf im Nachgang, aber ziemlich süß
  • Monster Bier, lokales Bier aus Aviemore, sehr mild

Whisky ist überall

Die Schotten sind berühmt für ihre Whisky-Herstellung. Kein Wunder, dass Whisky allgegenwärtig ist. Einmal wurde er mir sogar morgens zum Porridge angeboten. Es gibt Whisky-Seife und –Duschgel, Kaffee, der mit dem schottischen Getränk aromatisiert wurde, Whisky-Eis, unzählige Whisky-Läden, und zwischen Aviemore und Inverness auch fast so viele Destillerien. Auf dem so genannten Malt Whisky Trail kann man sich viele dieser Produktionen anschauen, fast immer gibt es auch eine Verkostung im Anschluss. Allerdings sind die Preise für eine Führung meistens nicht günstig. Wir haben drei Destillerien besucht:

  • Glenfiddich in Dufftown. Wahrscheinlich der bekannteste Whisky des Landes. Der Familienbetrieb sitzt noch auf dem Gelände, auf dem die Firma gegründet wurde. Sinnvoll ist es, eine Führung vorher zu buchen. Wir hatten Glück und sind gerade noch so in eine Führung hineingerutscht, andere wurden auf deutlich später vertröstet. Nur wenige Kilometer von Glenfiddich entfernt sitzt übrigens Walkers, das Unternehmen, das die berühmten Kekse und das Shortbread produziert. Dort gibt es auch einen Fabrikverkauf.
  • Benromach ist ein kleineres Unternehmen, ebenfalls familiengeführt, in dem noch viel von Hand gemacht wird. „Wir haben Zeit“, sagte uns der Besucherbetreuer während der Tour immer wieder. Dort haben wir viel über den eigentlichen Destillationsprozess erfahren. Der Organic Whisky ist sehr mild, der 10-jährige (Werbe-Link) ziemlich rauchig.
  • Dallas Dhu war einmal eine Whisky Destillerie. Die Produktion wurde dort aber schon 1983 eingestellt. Seither ist in den Gebäuden ein Museum untergebracht. Mit deutschen Audioguides kann man die Geschichte der Firma selbst erkunden. Da man noch mehrere tausend Flaschen Whisky von damals übrig hat, bekommt jeder Besucher einen Schluck nach der Führung.
  • Außerdem probiert habe ich auf meiner Reise Isle of Jura (Werbe-Link), ebenfalls ein Whisky aus einer kleinen Produktion. Und Tomatin (Werbe-Link).

Gin aber auch …

Vom Whisky abgesehen ist Gin Tonic ungefähr das schottischste aller Getränke. Es gibt ihn überall, in jeder Kneipe, in jedem Restaurant – und er ist sehr viel günstiger als in Deutschland. Übrigens gibt es auch eine größere Auswahl an Tonics. In Glasgow waren wir an einem Abend in einem Gin-Restaurant essen. Dort gibt es Gerichte, zu deren Zubereitung Gin verwendet wurde. Außerdem gibt es ein spezielles Gin-Menü, zu dem verschiedene Gins gereicht werden. In Perth gab es ein Gin Tasting mit dreierlei Gin für 12 Pfund – in Deutschland unvorstellbar. Nick sagte dazu: „Bevor Gin in den vergangenen Jahren so populär wurde, lagen die Preise ungefähr bei einem Drittel der heutigen Preise.“ Einige Kneipen schenken übrigens immer double shots aus, also die doppelte Menge Gin im Tonic als üblich. Der Preis ist trotzdem niedriger als in Deutschland. Gins, die ich auf der Reise probiert habe:

  • Edinburgh Gin (Werbe-Link). Ihn gibt es auch mit Fruchtzusätzen wie Rhababer und Ingwer (Werbe-Link).
  • Caorunn Gin (Werbe-Link)
  • Hop Gin Eden Mill (Werbe-Link). Ihn gibt es auch mit Erdbeeraroma in kleinen Flaschen abgefüllt für auf die Hand.
  • Hoxton Coconut and Grapefruit Gin. Klingt ein wenig bizarr, ist aber mit dem richtigen Tonic durchaus sehr fruchtig und angenehm.

Was Ihr auf jeden Fall essen solltet: Haggis & Co

Ja, die Beschreibung von Haggis klingt fies: Schafsmagen und Innereien. Aber ich finde es unfassbar lecker. Es ist ziemlich würzig und wird sowohl zum Frühstück serviert als auch im Pub zum Mittag- oder Abendessen und im Feinschmeckerrestaurant. Und wenn wir schon beim Frühstück sind: Das Full Scottish Breakfast entspricht im Prinzip dem Full English Breakfast, allerdings gehört eben Haggis dazu. Black Pudding, also gebratene Blutwurst natürlich auch. Eine andere leckere Frühstücksvariante ist Porridge, warmer Haferbrei mit Fruchtpüree.

Unbedingt probieren sollte man außerdem die Walkers Kekse, wenn man sie nicht kennt. In Schottland gibt es sie in vielen Variationen, und ich mochte sie viel lieber, als erwartet. Auch Shortbread, ein relativ kleines und trockenes Gebäck gibt es überall. Und Banoffee als Geschmacksrichtung ist beliebt beim Pudding oder Eis. Es ist eine Mischung aus Toffee und Banane. Sehr typisch sind außerdem Scones, wie auch in England. Sie gibt es auch mit Käse oder getrockneten Früchten. Und natürlich gibt es überall Sandwich.

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