Was man beim Printen backen falsch machen kann

Dom und Dom als Ausstechform
Dom und Dom als Ausstechform
Dom und Dom als Ausstechform

Eigentlich habe ich es schon immer gewusst. Aber irgendwie will man es nicht wahrhaben. Doch die bittere Wahrheit ist: Aachener Printen bestehen fast nur aus Zucker: 400 Gramm Zuckerrübensirup, 85 Gramm brauner Zucker, 125 Gramm Kandiszucker. So steht es in dem Rezept, das der Ausstechform des Aachener Doms beigelegt ist. Der Aachen Tourist Service hat es mir zugeschickt, weil ich auf diesen Tweet so begeistert reagiert habe:

Und natürlich musste ich es ausprobieren. Meine erste Feststellung: Gar nicht so einfach! Das hat mit der Pottasche angefangen, die es weder im Supermarkt, noch im Bio-Laden gab. Also habe ich sie im Internet bestellt. Die Versandgebühr war teurer als das Produkt selbst. Was daran lag, dass der Bioversender sie als Päckchen, und nicht als Brief verschickt hat. Immerhin kam sie rechtzeitig an. Zweites Problem: Im Supermarkt hatte ich Lebkuchengewürz gekauft – dabei aber übersehen, dass ich für 500 Gramm Mehl die doppelte Menge gebraucht hätte. Also habe ich aus dem heimischen Gewürzbestand

  • Muskat,
  • Piment,
  • Nelken,
  • Zimt und
  • Koriander zugefügt.

Korianderpulver aus Indien wohlgemerkt, jetzt in meinen Aachener Printen.

Der Teig für die Printen: mal zu hart, mal zu weich

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: „Pottasche zerstoßen und in Wasser auflösen“ steht da, ich habe die Pottasche aber versehentlich so in den Teig geschüttet. Um das Versehen auszugleichen, habe ich dann noch ein bisschen mehr Pottasche, richtig zubereitet, dazugetan. Das Ergebnis war alles in allem ein sehr schwerer, dunkler, leckerer Teig, den man aber kaum ausrollen konnte. Zu zweit haben wir das Wellholz bearbeitet, um den Teig dünner zu bekommen. Als die Aachener Printen-Dome schon zehn Minuten im Backofen lagen, fiel mir auf, dass ich sie vor dem Backen mit den Belegkirschen hätte dekorieren sollen. Mist! Ganz flott habe ich wenigstens in drei fast fertige Printen noch halbierte Kirschen hineingedrückt.

Das fertige Gebäck habe ich mit geschmolzener Schokolade bestrichen. Es ist unfassbar lecker geworden, am Rand aber leider sehr hart. Weil ich auch eine Kölner Domausstechform habe – natürlich – habe ich gleich auch noch Orangenplätzchen gebacken. Im Gegensatz zum Printenteig wurde dieser Teig so weich, dass ich ihn selbst nach 30 Minuten im Kühlschrank nicht vernünftig ausstechen konnte. Ich habe ihn dann ins Gefrierfach gelegt. Das Ergebnis ist ebenfalls lecker. Das war’s jetzt aber auch mit meiner Weihnachtsbäckerei für 2015. Denn ich bin, auch wenn’s nicht so scheint, tatsächlich ein Weihnachtsmuffel. Aber Printen, Lebkuchen und Dominosteine – das geht immer.



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