Besuch in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz

Fußgängerzone

Die rheinlandpfälzische Landeshauptstadt Mainz ist gemütlich: In der Altstadt rund um den Marktplatz und Dom schmiegen sich die schiefen Häuschen aneinander, der Rhein fließt an den altwürdigen Regierungsgebäuden entlang und hoch oben auf dem Lerchenberg, fern ab vom Stadtzentrum, sitzt das ZDF. Mitte November und im kalten Frühjahr feiert man in Mainz die Fastnacht. Das ist für die einen der Hochgenuss der Gefühle, die anderen hassen es abgrundtief. Wer zu letzteren gehört, hat jedoch genügend Tage im Jahr Zeit, die anderen Seiten von Mainz kennenzulernen.

Mainz: Stadt Gutenbergs

Für einen Besuch besonders geeignet ist der Sommer – denn am Rheinufer sitzen, vielleicht ein Glas des in der Region produzierten Weines trinken, das ist schon eine besondere Form des Savoir vivre. Auf der anderen Flußseite, schon in Hessen, in der Reduite in Mainz-Kastell findet im Sommer das Open-Air-Kino statt. Wer mit dem Wetter nicht so viel Glück hat, sollte auf jeden Fall das Gutenberg-Museum besichtigen. Es ist dem großen Sohn der Stadt gewidmet, der den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfand.

Mainz: die Alt- und die Neustadt

Ob gutes oder schlechtes Wetter – auf jeden Fall sollten Besucher durch die Altstadt schlendern, vorbei am so genannten Kirschgarten, dem vermutlich ältesten Teil der Stadt mit seinen geduckten Fachwerkhäuschen und dem Brunnen davor. Und der Gang über den Marktplatz sowie der Besuch des Doms sind natürlich zumindest für Erstbesucher auch Pflicht. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich in St. Stephan außerdem die blauen Chagall-Fenster ansehen. Die gibt es übrigens auch im französischen Metz. Auch die geführten Stadtspaziergänge sind ganz spannend.

Von der Altstadt durch die Kaiserstraße getrennt ist die Neustadt. Dort ist alles ein bisschen hipper. Und hier findet man auch ganz nette Cafés und Einkehrmöglichkeiten. So ist hier beispielsweise die Eisdiele N’Eis, die von den Fallstaff-Leser*innen zu einer der besten in Rheinland-Pfalz gewählt wurde. Ich hatte dort die Sorten „Gebrannte Mandel“ und „Earl Grey mit Bergamotte“ – beide gut.

Der Grünstreifen, der die Kaiserstraße teilt, ist auch ein netter Platz, um in der Sonne zu sitzen – aber am Rhein unten ist es natürlich schöner. Wenn die Christuskirche geöffnet ist, sollte man aber eintreten. Sie ist erstaunlich modern, und vielleicht kann man auch gerade einer Orgelprobe zuhören. Ein besinnlicher Platz.

Hinter dem Bahnhof

Auf der von der Stadt abgewandten Seite des Bahnhofs sind im Wesentlichen Wohn- und Industriegebäude. Allerdings ist die Mombacher Straße auch ein bisschen schmuddelig. Sie geht überdies in eine mehrspurige Straße über, die als Brücke über Teile der Stadt führt. Bei meinem letzten Aufenthalt im September 2021 war sie allerdings gesperrt. 

Trotzdem gibt es drei gute Gründe in diesen Teil der Stadt zu gehen:

  1. Sind hier die etwas neueren Hotels. Beispielsweise ist in der Mombacher Straße das The Niu. Es ist recht stylish, beim Frühstücksbuffet gibt es eine gute Auswahl. Allerdings ist es auch sehr jung. Mein Zimmer hat mich eher an eine gehobene Jugendherberge als an ein Hotel erinnert. Aber für eine Nacht war es durchaus in Ordnung. Und da ich diesseits des Bahnhofs zu tun hatte, war die Lage für mich ausschlaggebend.
  2. Ist hier der alte jüdische Friedhof, eine große Wiese mit vielen Grabstätten, und gleichzeitig der wohl älteste jüdische Friedhof Europas. Er ist auch interessant, weil Mainz gemeinsam mit Speyer und Worms zum UNESCO Weltkulturerbe der SchUM-Stätten ernannt wurde. Unter SchUM versteht man den Verbund der jüdischen Gemeinden in diesen drei oberrheinischen Städten. 
  3. Gibt es hier ein eher ungewöhnliches Restaurant in einem portugiesischen Vereinsheim – das übrigens immer gut besucht ist. Wer dort also gegrillten Fisch oder Fleisch essen möchte, sollte vorher versuchen zu reservieren. 

Gewusst? Alle Straßenschilder in Mainz, die parallel zum Rhein verlaufen sind blau. Die, die vom Rhein wegführen, sind rot.

Besuch im ZDF auf dem Lerchenberg

Wer sich für das Fernsehen interessiert, kann auch eine Führung durch das ZDF machen. Dorthin fährt ein Bus, man braucht also kein eigenes Auto. Allerdings dauert die Fahrt gute 20 Minuten. Die Führungen sind übrigens kostenlos, man muss sich aber anmelden.

Wer länger in Mainz ist, kann natürlich auch einen Tagesausflug nach Frankfurt, Wiesbaden oder zum Kloster Eberbach zu machen.

Zum Weiterlesen

Dieser Artikel ist ursprünglich aus dem September 2012. Er wurde im September 2019 und zuletzt im September 2021 aktualisiert.

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