Kunstmühle Hofmeir: Back dir dein Brot doch selbst

Martin Hofmeir in seinem Mühlenladen
Martin Hofmeir in seinem Mühlenladen
Back dein Brot: Martin Hofmeir in seinem Mühlenladen

Gut sieben Bäcker im Einzugsgebiet von Martin Hofmeir haben in der jüngsten Vergangenheit zugemacht. Bäcker, die Hofmeirs Kunden waren. Denn Martin Hofmeir ist einer von wenigen Handwerksmüllern in Bayern, rund 70 gibt es dort noch. 5000 bis 7000 Tonnen Weizen, Roggen und Dinkel verkauft er im Jahr an die Bäckereien, doch wenn diese weniger werden, braucht er neue Vertriebswege – und neue Kunden. Seit 1985 gibt es darum schon den Mühlenladen in der Kunstmühle Hofmeir in Fahlenbach in der Hallertau. Dort bietet Martin Hofmeir Mehl, Müsli, Backmischungen oder Gewürze in Bio-Qualität an. Während ich bei meiner Bloggerreise vor Ort bin, herrscht ein ständiges Kommen und Gehen im Mühlenladen. Viele Besucher wissen, was sie wollen. Andere sind unsicher, wollen das erste Mal Brot selbst backen. Sie sind hier in guten Händen, denn zu Hofmeirs Backmischungen müssen sie nach dem Motto „Back dein Brot“ nur Flüssigkeit geben, kneten, backen – fertig.

Voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

Wie der Müller arbeitet

Roggen und Weizen wird im Juli geerntet. Nachdem das Getreide in der Kunstmühle Hofmeir ankommt, wird es in der Gosse gereinigt, gesiebt und entstaubt. Dabei findet man Steine, Schneckenhäuser oder alte Münzen. Dann lagert der Müller das Getreide ein. Martin Hofmeir hat nach der Ernte seine drei Silos voll. Sie fassen gut 3500 Tonnen Getreide. Hofmeir bezieht es aus dem Umland, und natürlich ist es ökologisch angebaut.

Dann beginnt die Verarbeitung: Das Getreide wird geschrotet. Die nächste Verarbeitungsstufe ist Grieß, dann kommt Dunst und schließlich Mehl. Dunst, so erklärt mir Hofmeir, nennt man auch griffiges Mehl. Es ist nicht ganz so fein, wie die nächste Verarbeitungsstufe. Die Getreideprodukte verkauft Hofmeir an die Bäckereien oder direkt an den Kunden. Einen Teil seines Roggens exportiert er außerdem nach Japan. Das Getreide wächst dort nämlich nicht. Aber schon sein Vater war mit einem japanischen Müller befreundet, der im fernen Asien deutsche Produkte verkauft, beworben mit Schlössern und Bergen. Die Freundschaft blieb zwischen den Müllersöhnen erhalten. Nachweisen lässt sich das Müllerhandwerk in Hofmeirs Familie übrigens für vier Generationen. Es gibt aber Aufzeichnungen aus denen sich ableiten lässt, dass er bereits die 16. oder 17. Müllergeneration sein könnte.

Ganz schön laut, so’ne Mühle

Ganz schön laut, so'ne Mühle

Brotmischungen bei der Kunstmühle Hofmeir online bestellen

Hofmeir bietet online 14 vorgefertigten „Back dein Brot“-Backmischungen an. So gibt es beispielsweise eine Mischung, aus der ein Brot wird, wie es die römischen Soldaten gegessen haben. „Eine sehr eigene Mischung“, sagt Hofmeir, Wissenschaftler, Geschichtsfreunde, Römerparks und entsprechende Museen seien die Abnehmer dieser Mischung. Gefragter ist „Back dein Bier“, eine Mischung, für die er ein halbes Jahr brauchte. Die Käufer geben nur noch ein Bier ihrer Wahl zu, kneten den Teig und backen schließlich das Brot. Ich habe das mit Früh Kölsch selbst ausprobiert. Das Brot wurde super, die Gäste waren begeistert.

Dann gibt es noch das Damengedeck, eine Mischung mit Beeren, süßlich, die man mit Prosecco mischt und zu ihm isst. Mein Tipp: Schmeckt hervorragend mit Marmelade. Zum 500jährigen Jubiläum des Reinheitsgebots hat Hofmeir außerdem „Anno 1516“ entwickelt, und auch eine Rezeptur für Brezeln gibt es bei der Kunstmühle Hofmeir. Kaufen kann man sie natürlich auch über das Internet: „NRW ist übrigens unser zweitgrößter Abnehmermarkt“, sagt er. Aber auch in Berlin, Hamburg und Frankfurt isst man das „Back dein Brot“ aus den Hofmeirschen Backmischungen schon lieber als das vom Billigbäcker um die Ecke.

Als Journalistin halte ich mich an den Pressekodex des Presserats. Die Kosten für die Anreise, die Unterbringung und Verpflegung hat die Tourismusbehörde der Hallertau getragen. 

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