Trauerprozession für Kardinal Meisner in Köln

Das letzte Geleit
Rituale
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Er war umstritten, der Erzbischof von Köln, Kardinal Joachim Meisner. Für den Bau der Moschee in Ehrenfeld zeigte er kein Verständnis. Homosexuelle Ehen kritisierte er scharf – und das in einer Stadt mit einem besonders großen Christopher Street Day. Unvergessen sein Kommentar zum abstrakten Fenster von Gerhard Richter im Dom: Es passe eher in eine Moschee oder in ein Gebetshaus, nicht aber in unseren schönen Dom.

Tschöö!
Tschöö!

Irgendwie passte diese Einstellung nicht so recht zur rheinischen Frohnatur und der hier eher liberalen katholischen Kirche. An der heutigen Trauerprozession, bei der man Meisners Leichnam von der Kirche St. Gereon zum Dom brachte, nahmen trotzdem viele Menschen teil: Am Straßenrand standen einige Zuschauer*innen. In der Prozession selbst gingen die Kölner Karnevalsgesellschaften mit. Völlig normal in der Domstadt. Vielleicht ungewöhnlich in anderen Teilen der Republik. Übrigens ebenfalls unvergessen ist der überdimensionale Fotogruß, mit dem sich das Dreigestirn 2014, als Kardinal Meisner in den Ruhestand ging, von ihm verabschiedete.

Ganz unterschiedliche Teilnehmer bei der Trauerprozession für Kardinal Meisner

Teilnehmer*innen der Prozession waren außerdem Schützenvereine, Burschenschaften, Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Auch Vertreter*innen des Kolpingwerks, vietnamesische und ungarische Katholik*innen sowie 50 Bischöfe und Kardinäle: Alles in allem also zwar eine schweigsame, aber ziemliche bunte Prozession.

Meisner wurde heute im Dom in der Bischofsgruft beigesetzt.

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