Hinter den Kulissen von St. Pantaleon in Köln

Statue in St. Pantaleon
St. Pantaleon in Köln in der Sonne.
St. Pantaleon in Köln in der Sonne.

1492 entdeckte Christop Kolumbus Amerika. Aus der gleichen Zeit stammt ein rosa Messgewand in der Kölner Kirche St. Pantaleon. Ein Kleidungsstück, das demnach über 500 Jahre alt ist. Wie konnte es all die Jahre überdauern? Kriege überstehen? Pfarrer Hildebrandt weiß dazu, dass das Messgewand in schwierigen Zeiten ausgelagert, an sicheren Ort versteckt worden war. Das erzählt er uns bei einer nicht offiziellen Führung durch die Kirche. Und ich bin froh, einen Blick hinter die Kulissen zu bekommen, der mir sonst als Besucher von St. Pantaleon verwehrt wäre.

Als erstes lerne ich, dass der Name der Kirche nicht Panta-le-on ausgesprochen wird, wie ich vermutete, sondern es heißt „Pantaljon“. Der heilige Pantaleon war der Patron der Ärzte und Hebammen, und die Verehrung seiner Person hatte seinen Ausgangspunkt in Köln. Die Ursprünge der Kirche gehen aufs erste Jahrhundert zurück. Viel später, im zweiten Weltkrieg, wurden die Dächer zerstört und das Gewölbe stürzte ein. 1962 begann der Wiederaufbau von St. Pantaleon.

St. Pantaleon: Blick in die Sakristei

Hier dürfen wir einen Blick in die Sakristei werfen: In Schubladen liegen die sehr alten Messgewänder, die neueren hängen über Bügeln im Schrank. Müssen sie ausgebessert werden, machen das Gemeindemitglieder ehrenamtlich. In diesem Raum steht auch ein Tresor mit dicken Wänden. Dort stehen die Messbecher, die je nach Anlass benutzt werden: Zu Ostern und an Weihnachten nimmt man die, die etwas aufwändiger geschmückt sind. Bei den Messgewändern dagegen ist festgelegt, welches wann getragen wird.

Wir kommen in den Keller der Kirche, der eine besondere Sehenswürdigkeit birgt: Hier stand einst eine römische Villa. Und wer durch die niedrige, schmale Tür in der dunklen Ecke kriecht, der steht in ihrem Fundament. Mauerreste, die um ein Vielfaches älter sind als alle Besucher zusammen.

Auch hinter dem Altar wartet eine Überraschung: Er ist nämlich nicht aus schwerem Marmor, sondern aus Holz. Und man kann ihn umrunden. Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. St. Pantaleon bietet noch viele Geschichten und Geschichtchen, die allerdings ahnt keiner, der die Kirche nicht wachen Auges besucht. Einige der Legenden kann man im Internet nachlesen.

Aber selbst wenn man nicht alle Details dort erfährt, ist die Kirche einen Besuch wert – um zu Verweilen und die Ruhe zu genießen.

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