Fahrrad-, Wander- und Laufrunden auf Norderney

Wäldchen

Wer auf Norderney nur durch die Fußgängerzone und auf der Strandpromenade entlang bummelt, der verpasst das Beste. Denn eigentlich ist das Schönste an der Insel die Natur, die man außerhalb des Ortskerns findet. Um dorthin zu kommen, braucht man kein Auto: Es fahren einige Busse, vieles lässt sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Auf der Internetseite von Norderney sind Lauf- und Fahrradstrecken eingestellt. Allerdings fand ich die Informationen für Läufer*innen nicht so richtig hilfreich. Die Karte ist eigentlich zu grob, um wirklich Information zu geben. Die Wege sind zumindest für Inselneulinge nicht gut genug beschrieben. Und auf den Wegen selbst habe ich die Beschilderung oft nicht gesehen.

Tipp: An den Richtungsschildern sind manchmal am unteren Rand kleine, bunte Schildchen mit Nummern angegeben – das ist die Laufstreckenbeschilderung. Aber um ganz ehrlich zu sein: Ohne Handy und Kartenfunktion hätte ich oft nicht weiter gewusst.

Ich bin vier der eingezeichneten Laufrunden zumindest ansatzweise gelaufen, habe eine Nordic Walking Runde mit meiner Aktivwochengruppe gemacht und bin zwei Runden mit dem Fahrrad gefahren:

Laufrunden auf Norderney: S1 entlang der Thalasso-Kurwege und der Promenade

An der Promenade zu laufen, also immer das Meer im Blick, das ist natürlich schon schön. Aber selbstverständlich ist man dort nicht alleine. Besonders lustig ist die Strecke zu Fährabfahrtzeiten. Da läuft man zwischen Dutzenden Menschen mit Rollkoffern, die wie Lemminge Richtung Fähranleger strömen. Allerdings stürzen sie sich dort eben nicht ins Wasser, sondern auf das Boot, das sie in den Alltag zurückbringt. Dann läuft man weiter durchs Gewerbegebiet, über autobefahrene Straßen und durch ein Wohnviertel zurück zum Strand. Die untere Promenade ist leicht schräg, das merkt man irgendwann in der Hüfte.

Tipp: Lauft besser auf dem oberen Weg, der ist nicht ganz so schräg.

Diese Runde beinhaltet auch die Strecken der Thalasso-Kurwege. Hier soll also die Luft besonders gesund sein. Umso weniger verstehe ich, warum Menschen dort rauchen. Und das sind beim besten Willen nicht einige wenige, sondern richtig viele Inselbesucher*innen. Aber so ist es nun einmal: Jeder Jeck ist eben anders.

Laufrunden auf Norderney: S4 Südstrandpolderrunde zwischen Wasser und Naturschutzgebiet

Die Runde an sich ist nur knapp 5,5 Kilometer lang. Wer im Ort losläuft, kommt aber gut auf 10 Kilometer. Sinnvollerweise läuft man auf dem Damm und nicht am Wasser. Dort sind die Pflastersteine nämlich sehr schräg, und von hier unten sieht man das Naturschutzgebiet im Landesinneren nicht: Seen, Vögel und abgestorbene Bäume, die bizarr im Wasser liegen. Die Runde führt auf dem Damm entlang, biegt dann ins Landesinnere ab und schließt mit dem Planetenweg, der durch die Dünen führt.

Laufrunden auf Norderney: S7 Kurzer Kurparkrundweg

Mit nicht einmal drei Kilometern ist diese Runde eigentlich so kurz, dass es sich gar nicht lohnt, sich umzuziehen. Sie führt in den Kurpark und dort um den Teich. Wenn man links am Teich entlang läuft, kann man am hinteren Ende des Parks die Marienstraße überqueren und dort in einen zweiten Teil des Parks laufen. Auch dort umrundet man einen Teich, bevor man wieder die Straße kreuzt und zwischen den Häusern über einen schmalen Durchgang in den Kurpark zurückläuft. Dort kann man noch einige kleine Runden drehen, bevor man wieder in den Ortskern kommt.

Laufrunden auf Norderney: S5 Durch die Dünen

Mir ist erst auf Höhe der Meierei klargeworden, dass ich zu weit südlich laufe. Ich bin darum an der Meierei links abgebogen Richtung Strand, und dann den schmalen Weg durch die Dünen weiter gen Osten. Der Weg durch die Dünen ist ziemlich hügelig. Gegenüber einer Aussichtsdüne knickt der Weg nach rechts ab. Im folgt man bis zur Straße, und an dieser Stelle hätte ich mir mehr Orientierung gewünscht. Man muss der Straße, die man dementsprechend mit den Autos teilt, ein ordentliches Stück Richtung Osten folgen, bis rechts der Weg abbiegt, der zum Planetenweg führt. Diese Strecke fand ich nicht so schön. Den Planetenweg kannte ich bereits von der Südstrandpolderrunde, aber er ist auch bei einem zweiten Mal nett.

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Laufschuhe mit Nordic Walking Stöcken ergänzen

Eine Nordic Walking Runde von gut sechs Kilometern führt aus dem Ort durch den Kurpark und die Richthofenstraße entlang Richtung Meierei. Dort dreht man und geht durch das Kieferwäldchen rechts der Straße Richtung Ort zurück. Am Ende des Waldes könnte man die Runde über die Promenade schließen. Oder man walkt eben durch den Ort bis ans Ziel.

Mit dem Fahrrad bis zur Oase

Diese gut 16 Kilometer lange Runde verbindet gleich vier wichtige Orte auf Norderney: Man kommt zuerst an der Meierei vorbei, dann an der weißen Düne, schließlich am Leuchtturm und dann erreicht man sein Ziel, die Oase. Dort ist es zwar auch im Winter nicht menschenleer, aber zumindest schon deutlich ruhiger als bei der Weißen Düne. Auf dem Weg zum Ziel kann man mit dem Fahrrad ganz gemütlich auf den entsprechenden Wegen durch die Dünen fahren. Nicht unterschätzen sollte man dabei allerdings den Gegenwind und die Steigung der Dünen. Ich fand es schwierig, die richtige Kleidung zu finden. Denn mit Schal und Winterjacke war’s beim Fahren zu warm, beim Gehen dann aber in Ordnung. Einkehren kann man natürlich an mehreren Orten. Zur Meierei und zur Weißen Düne erfahrt Ihr mehr in meinem Artikel zu den nettesten Cafés auf Norderney.

Wanderung mit Fahrradanreise

Eine kombinierte Fahrrad- und Wanderroute führt zum Wrack, ganz im Osten der Insel. Dafür müsst Ihr ausreichend Zeit einplanen. Mir wurde gesagt, man bräuchte alleine für die Wanderstrecke zwei Stunden für einen Weg. Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich war nur knapp eine Stunde pro Wanderstrecke unterwegs. Allerdings fährt man zunächst mit dem Fahrrad etwa acht Kilometer bis zum Ostheller Parkplatz, und diese Strecke muss man auch wieder zurück. Von dort führt der Weg zum Wrack durch die Dünen. Dazu folgt man den Holzpfosten mit grüner oder grün-roter Markierung. Es kommt natürlich auf das Wetter und die Jahreszeit an, wie gut der Weg zu gehen ist. In meinem Fall, Anfang November, war der Weg einfach zu gehen. Trotzdem gab es an vielen Stellen Wassereinläufe, die man umrunden muss. Das kann den Weg verlängern und durchaus auch anstrengend sein. Am Wrack angekommen, hat man übrigens einen prima Blick auf Baltrum. Die Häuser dort sehen aus, als ob man sie greifen könnte.

Tipp: Es kann auf der Strecke ziemlich einsam sein. Ich habe über zehn Kilometer niemanden gesehen. Da es dort auch keine Einkaufsmöglichkeiten gibt, solltet Ihr nicht vergessen, zumindest Wasser mitzunehmen. Im Sommer müsst Ihr auch an Sonnenschutz denken, denn Schatten gibt es dort nicht.

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